Für einige ist es der schönste Beruf der Welt, Förster oder Försterin zu sein. Andere finden, man sollte den Wald mehr schützen und eher nicht nutzen, geschweige denn Tiere zu jagen. „Wir als Berufsverband finden alle vorgenannten Aspekte bei unserer Arbeit im Wald wieder und die Anforderungen an das Forstpersonal sind vielseitiger, als man gemeinhin denkt“, ist sich der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Forstleute (BDF), Ulrich Dohle sicher. So beginnen in Kürze die Einschreibefristen an den sieben Hochschulen, die in Deutschland das Studium der Forstwirtschaft anbieten. Während das Bachelor-Studium für den Einstieg in die klassische Revierförstertätigkeit qualifiziert, kann man mit dem Masterabschluss auch in Wissenschaft und Forschung oder in Führungspositionen gelangen, sowie fachliche Vertiefungen anwählen.
„Die Forstleute von morgen sehen wir als Waldmanager, die ein gutes Verständnis für den Wald als sehr komplexes Ökosystem mitbringen müssen, die sie für ihre praktisch Arbeit in einer verantwortungsvollen und naturverträglichen Forstwirtschaft, dem Waldnaturschutz, der Waldpädagogik oder der Walderholung und Öffentlichkeitsarbeit benötigen“, so Ulrich Dohle weiter, der selbst ein Forstrevier leitet. Das Waldmanagement findet wissensbasiert statt. In den forstlichen Hochschulstudiengängen kommen Forschung und Lehre zusammen. „Derzeit wird Forstfachpersonal auf allen Ebenen gesucht und wir gehen von einem hohen Bedarf auch in den kommenden Jahren aus.“ Gute Aussichten also für den schönsten Beruf der Welt findet der Bund Deutscher Forstleute.
Auch die bundesweiten Deutschen Waldtage vom 13. bis 15. September stehen unter dem Motto „Wald und Wissen“.
Hintergrund:
Die Waldberufe, die man in Deutschland ergreifen kann, teilen sich auf in die Ausbildungsberufe zum Forstwirt/zur Forstwirtin mit Spezialisierungsmöglichkeiten wie Maschinenführer, Forstwirtschaftsmeister, Baumpfleger oder Ranger. Die Hochschulausbildung in den Forstberufen schafft mit dem Bachelor-Abschluss den Einstieg in die eher klassischen Förstertätigkeiten, während der anschließende Master-Abschluss stärker für Wissenschaft und Forschung, für Management- und Leitungsaufgaben qualifiziert. Auch hier gibt es verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten im Studium.
Wo studieren und bis wann bewerben?
Hochschule – Studiengang – Bewerbungsfrist Wintersemester
Hochschule Rottenburg – B.Sc. Forstwirtschaft - 15. Juli 2024
Universität Freiburg – B.Sc. Waldwissenschaften –15. Juli 2024
TUM München – B.Sc. Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement - 15. Juli. 2024
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) - B.Eng. Forstingenieurwesen – 15. Juli 2024
und B.Eng. Arboristik und Urbanes Waldmanagement – 15. Juli 2024
Universität Göttingen – B.Sc. Forstwissenschaften und Waldökologie – 15. Juli 2024
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Standort Göttingen - B.Sc. Forstwirtschaft (auch Dual) – 15.Juli 2024 und B.Sc. Arboristik – 15. Juli 2024
Fachhochschule Erfurt – B.Sc. Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement – 31. Juli 2024
TU Dresden – B.Sc. Forstwissenschaft – 15. Juli 2024
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) - B.Sc. Forstwirtschaft – 15. Juli 2024
und B.Sc. Int. Forest Ecosystem Management – 15. Juli 2024
Alle vorgenannten Studiengänge haben eine Studienplatzbeschränkung. Masterstudiengänge sind nicht aufgeführt, da sie auf den Bachelor-Studiengang folgen. Eine Besonderheit im forstlichen Bildungssystem stellt die Technikerschule für Forstwirtschaft in Lohr in Bayern dar.
Duales Studium
Duales Studium, also die Verknüpfung des Studiums mit einer bezahlten Ausbildung bzw. Praxisphasen in einem Forstbetrieb bieten derzeit die HAWK in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten, der Bundesforst und vielen anderen forstlichen Arbeitgebern, die Hochschule Rottenburg in Kooperation mit den Landesforsten Rheinland-Pfalz und die HSWT mit den Bayerischen Staatsforsten, sowie die FHS Erfurt in Kooperation mit ThüringenForst, der Bundesforst und dem Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt an.
Deutschsprachiges Ausland
Im deutschsprachigen Ausland bieten die Universität für Bodenkultur in Wien für Österreich und die Berner Fachhochschule in Bern sowie die ETH Zürich forstliche Bachelor- und Master-Studiengänge an.
Breites Tätigkeitsfeld
In den letzten Jahrzehnten haben die Einsatzmöglichkeiten für Hochschulabsolventen mit Forstabschluss deutlich zugenommen. Neben den klassischen Tätigkeiten im Waldrevier bei öffentlichen und privaten Waldbesitzern gibt es zahlreiche Spezialisierungen, wie Waldnaturschutz, Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit, Beratung von Waldeigentümern, Verwaltung und Förderungsangelegenheiten. Zugenommen hat die Zahl privater Forstunternehmen, die als Dienstleister von der Fernerkundung über die Waldinventur bis hin zur Waldbetreuung und Waldbewirtschaftung tätig sind. Aber auch bei der Betreuung von Verkehrswegen (Bahn), erneuerbare Energien im bzw. aus dem Wald und auf Wald spezialisierte Informationstechnologien sind Waldfachleute gefragt. Auf die besonderen Anforderungen stadtnaher Wälder stellen sich Studiengänge ein, die Arboristik und urbane Forstwirtschaft schwerpunktmäßig anbieten.
Mit Blick auf die Herausforderungen im Klimawandel bieten die Forschungseinrichtungen des Bundes (Thünen-Institut), der Länder (Forstliche Versuchsanstalten) und der forstlichen Hochschulen wichtige Arbeitsfelder zur Gestaltung zukunftssicherer Wälder.
mehr unter …
https://www.bdf-online.de/service/forstberufe/
https://www.waldwissen.net/de/lernen-und-vermitteln/aus-und-fortbildung/forstliche-berufe
https://www.studycheck.de/berufe/foerster