Am 28. April wird in einem Festakt in der historischen Klosteranlage Chorin die Auszeichnung zum Waldgebiet des Jahres 2023 übergeben. Empfänger sind alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Landeswaldoberförsterei Chorin, die sich für den Choriner Wald einsetzen. Rund einhundert Gäste erwartet der ausrichtende Bund Deutscher Forstleute (BDF), darunter viele Forstleute, Politiker und Fachleute aus den forstlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen in Eberswalde.
Angemeldet hat sich ebenfalls Brandenburgs Forstminister Axel Vogel, der auch in einer Diskussionsrunde zum Wald im Klimawandel mitredet. „Die Auszeichnung des Choriner Waldes als „Waldgebiet des Jahres“ bestätigt die gute Arbeit von Försterinnen und Förstern des Landesbetriebs Forst vor Ort. Sie beweisen seit vielen Jahren schon, dass und wie Waldumbau gelingen kann. Die Auszeichnung würdigt die schon seit langer Zeit betriebene Anpassung der Waldbestände an die Klimaveränderungen. Der Choriner Wald ist damit ein gutes Vorbild für Brandenburger Wälder, in denen die Umwandlung zum klimastabilen Mischwald noch nicht so weit vorangeschritten ist“, so Minister Vogel im Vorfeld der Veranstaltung.
Der Choriner Wald ist vielleicht kein Superwald, er kann aber eine bemerkenswerte Entwicklung aufweisen: Entwaldung bis zum 18. Jahrhundert. Wiederaufforstung mit Kiefern im 19. Jahrhundert. Weiterentwicklung zu naturnahen Mischwäldern mit Buchen und Eichen im 20. Jahrhundert. „Diese positive Waldentwicklung zeigt uns auch für die Zukunft, wo die Reise hingehen soll: Klimaresiliente Wälder, aufgebaut aus einer vielfältigen Baumartenpalette mit hohem Anteil von Laubbäumen die naturnah gepflegt und rücksichtsvoll genutzt werden“, so Ulrich Dohle vom BDF. Der Verband wählt seit 2012 jährlich ein Waldgebiet des Jahres. Die Mitglieder des BDF, rund zehntausend Forstleute bundesweit, würden gerne mehr Wald zu klimaresilienten Mischwäldern weiterentwickeln. „Wir wissen aus Beispielswäldern, dass man in 15 bis 30 Jahren wesentliche Weichen hin zu naturnahen Mischwäldern stellen kann“, betont Martin Krüger als Vorsitzender des Brandenburger BDF-Landesverbandes, der selbst Revierförster ist. „Hierzu benötigen wir ein Umdenken und genügend Forstpersonal.“ Der Bund Deutscher Forstleute fordert dafür bundesweit zehntausend Stellen mehr für eine zukunftsfähige Waldbetreuung.
Hintergrund:
Weitere Informationen unter www.waldgebiet-des-jahres.de