18. April 2018

Tarifverhandlungen

Forstleute bekommen mehr Geld

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) saß, vertreten durch den dbb beamtenbund und tarifunion (dbb), direkt mit am Verhandlungstisch der Tarifpartner für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen. Nach wochenlangen Verhandlungen ohne Ergebnis haben die Arbeitgeber nach zuletzt großen Protesten eingelenkt. Es wurde ein guter Kompromiss erzielt. Gute Arbeit, gute Leistung, gutes Geld – das gilt für Arbeitnehmer und Beamte gleichermaßen. Der BDF erwartet daher die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifkompromisses auf die Beamten. Der Bundesinnenminister hat dies bereits zugesagt.

Die Tarifeinigung kann sich sehen lassen. Durchschnittlich beträgt die Einkommenserhöhung 7,5 Prozent (bereits nach 25 Monaten erreicht) über eine Laufzeit von 30 Monaten.

Auf Einkommenserhöhungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Bundes und der Kommunen im Gesamtvolumen von durchschnittlich 7,5 Prozent für die kommenden 30 Monate haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber am 17. April 2018 in Potsdam geeinigt.

Die zehnprozentige Kürzung der Einstiegsgehälter wurde rückgängig gemacht und auch die weiteren Stufenwerte spürbar angehoben. Zukünftig beginnen Berufsanfänger mit attraktiveren Einstiegsgehältern und berufserfahrene Leistungsträger erhalten ebenfalls einen Zugewinn. Außerdem wurden die bisher sehr unregelmäßigen Stufenabschnitte geglättet und dadurch gerechter gestaltet. Erreicht wird dieser Prozess durch drei Erhöhungsschritte (1. März 2018, 1. April 2019, 1. März 2020), die für die unterschiedlichen Entgeltgruppen und die unterschiedlichen Stufen unterschiedlich ausfallen. Eine Mindestanhebung von ca. 90 Euro bei der ersten Steigerung und ca. 80 Euro bei der zweiten Steigerung sorgt für einen angemessenen Zugewinn bei den unteren Einkommensgruppen. Die gerade erwähnte Mindestanhebung wird dadurch verstärkt, dass die Beschäftigten von EG1 bis EG6 mit Wirkung vom 1. März 2018 eine Einmalzahlung von 250 Euro erhalten.

„Drei Dinge zeichnen diesen Abschluss vor allem aus. Erstens haben wir unsere Kernaufgabe erfüllt und für alle Beschäftigten ein deutliches Entgeltplus von 7,5 Prozent rausgeholt. Zweitens haben wir nicht nur über Zukunftsaufgaben lamentiert, sondern die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes massiv verbessert. Und drittens haben wir – nach zwei wenig zielführenden Verhandlungsrunden – echte Tarifpartnerschaft und Kompromissfähigkeit im besten Sinne des Wortes vorgelebt. Der Abschluss hat von uns allen Mut gefordert.“ Konkret meint der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach damit, dass die Tarifpartner das Volumen für die Einkommenserhöhung in eine Neugestaltung der Tabelle gesteckt haben. „Das heißt: Bei unseren Leuten, die heute schon einen tollen Job machen, kommt das unmittelbar an. Gleichzeitig jedoch haben wir mit einer besseren und attraktiveren Tabelle viel für die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes gemacht – und zwar in allen Bereichen.“

„Jetzt gilt es, diesen Abschluss auch für die Beamtinnen und Beamten herzustellen. Wir gehen davon aus, dass sich die Arbeitgeber ihrer Verantwortung bewusst sind und eine zeitnahe Entscheidung zur zeit- und inhaltsgleichen Übertragung des Abschlusses auf die Beamten und Versorgungsempfänger treffen werden', so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF. „Eine Billigbesoldung wäre ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen und würde dem Land insgesamt schaden“, warnte Dohle. Dabei bleibt auch die gute Bewirtschaftung und Pflege der deutschen Wälder zunächst gewahrt. Denn nur bei guter Bezahlung finden sich angesichts der demographischen Entwicklung auch zukünftig ausreichend und gut qualifizierte Forstleute, die den zunehmend aufreibenderen Job im Wald auch auf sich nehmen.

„Nicht zuletzt muss allen Kolleginnen und Kollegen gedankt werden, die unsere Forderungen auch hartnäckig auf der Straße verteidigt haben“, freut sich Dohle abschließend.

Die Verhandlungsergebnisse im Detail finden Sie unter:

Ergebnisse der Einkommensrunde