Waldgebiet des Jahres
Mehr Umweltbildung unter den Ivenacker Eichen
Forstgewerkschaft begrüßt verstärkte Bildungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit
Wenn Waldpädagoge Jörg Hellwig am Eingang zu den Ivenacker Eichen eine Schulklasse empfängt, nimmt er schnell über einige Bewegungsspiele Kontakt zu den Schülern und Schülerinnen auf. Spätestens an der tausendjährigen Eiche - wo er mit eindringlicher Stimme die Sage der zu Bäumen versteinerten Nonnen erzählt und dabei mal laut mal leise in die verschiedenen Rollen schlüpft - zieht er die Zuhörer, Erwachsene wie Kinder, in seinen Bann. „Seit fast 20 Jahren bin ich mit Gruppen aus Kindergärten und Schulen aber auch Erwachsenen im Ivenacker Wald unterwegs“, schildert der gelernte Forstwirtschaftsmeister diese Arbeit. „Die Uralt-Eichen und die hier gehaltenen Tiere sind ein ideales Anschauungsobjekt um Wissen über den Wald und seine (Nutzungs-)Geschichte spannend zu vermitteln.“
Die Ivenacker Eichen sind vom Bund Deutscher Forstleute (BDF) zum Waldgebiet des Jahres ausgerufen worden und erfreuen sich steigender Besuchernachfrage. „Als bundesweite Forstgewerkschaft und Berufsverband heben wir als „Waldgebiet des Jahres“ besonders auch Wälder hervor, die durch Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit der Bevölkerung zugänglich gemacht werden“, so BDF-Bundesgeschäftsführerin Ines von Keller, die seit 2011 die Waldgebiete des Jahres betreut. Neben den jährlich etwa hundertzwanzigtausend Besuchern, die die Uralteichen im historischen Weidewald mit dem Baumwipfelpfad und dem Tiergarten besuchen, kommen zunehmend Schulklassen und Kindergartengruppen und buchen die verschiedenen Umweltbildungs-Angebote des Forstamtes Stavenhagen. „Um die Nachfrage besser bedienen zu können, bauen wir ein Team von Waldpädagogen auf“, weiß Helen Andrews vom Forstamt. „Michelle Netzel und Marcus Polinski sind zwei junge Forstwirte, die Spaß am Umgang mit Gruppen haben. Sie verstärken uns und absolvieren gerade die Weiterbildung zur/zum „Zertifizierten Waldpädagogin/en, damit wir der Nachfrage gerecht werden können.“ Jährlich werden im Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen etwa sechzig waldpädagogische Führungen und Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Studierenden sowie circa fünfzig Führungen mit Erwachsenen und Familien durchgeführt.
Am 9. September wird die Auszeichnung zum Waldgebiet des Jahres vom BDF an Landwirtschaftsminister Backhaus mit Corona-bedingter Verspätung überreicht. Zu der geschlossenen Veranstaltung von 14.00-16.30 Uhr in der Traditionshalle Ivenack sind noch wenige Plätze frei.
Interessierte können sich gerne zur Teilnahme unter abfrage(at)bdf-online.de anmelden.