Uta Krispin, Revierleiterin in Erfurt (Thüringen), ist Deutschlands Försterin des Jahres. Diese Auszeichnung wurde ihr am 29. Juli 2020 durch forstpraxis.de verliehen.
Mit dem DEUTSCHEN Waldpreis zeichnet forstpraxis.de Menschen aus, die sich in besonderer Weise für die Forstbranche stark machen. Vergeben wird der DEUTSCHE Waldpreis in den Kategorien „Waldbesitzer/in“, „Förster/in“ und „Forstunternehmer/in“ des Jahres. Aus den eingehenden Bewerbungen nominiert die fachkundige Jury aus Branchenvertretern und Redakteuren der Forsttitel des Deutschen Landwirtschaftsverlags (dlv) die Shortlist-Kandidaten. Diese müssen sich dann noch einem öffentlichen Online-Voting stellen.
Uta Krispin konnte sich schließlich nicht nur beim Online-Voting klar durchsetzen sondern wurde auch von der Jury mehrheitlich ausgewählt. Als einzige Frau im Rennen auch eine Besonderheit in der immer noch männerdominierten Forstbranche. Seit Bekanntgabe der Nominierung, während des Online-Votings im Juni und schließlich nach der Preisverleihung geben sich Journalisten, Zeitungen und Fernsehleute die Klinke in die Hand. Dabei ist Uta Krispin niemand, die das Rampenlicht sucht. Sie ist am liebsten im Wald und setzt diesen gekonnt in Szene.
Sie sieht den Preis eher auch als Auszeichnung für die vielen coolen Kollegen bundesweit, die den Preis auch verdient hätten. Die Arbeit im Wald sei ja auch immer eine Teamleistung. Großartig findet Sie das Interesse der Leute am Wald und der dort geleisteten Arbeit.
Dieses Interesse versucht Uta Krispin auf vielfältige Art und Weise zu wecken und zu bedienen. Keine leichte Übung in einem stadtnahen Revier. Das Revier Erfurt mit dem Steiger als Hauswald der LandeshauptstädterInnen ist stark frequentiert von Nutzungen aller Art. Dabei ist es natürlich in Uta´s Augen auch der schönste Wald weit und breit. Stark strukturiert mit zahlreichen Baumarten – vor allem Laubbaumarten, darunter einige Exoten, mit denen die Preußen experimentierten. So biegt Uta Krispin auf Waldbegängen schnell mal nach Nordamerika ab und zeigt den erstaunten Laien Hickory, Schwarznuß und Douglasie. Der Naturschutz ist im Steiger gleichfalls großgeschrieben, ebenso die Erholungsnutzung. Konflikte sind da vorprogrammiert. Dinge im täglichen Aufgabenberg, die durchaus auch mal spaßbefreit sind.
Uta Krispin hat große Empathie Begeisterungsfähigkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Neben dem klassischen forstlichen Aufgabenfeld – der Bewirtschaftung des Waldes – für die sie sich genauso begeistern kann und darin aufgeht, den vielen NachfolgerInnen auch einen nicht minder schönen Wald zu hinterlassen – findet sie große Erfüllung darin, ihren Gegenübern ein Leuchten in die Augen zu zaubern. Dabei ist es egal, ob diese Gegenüber klein oder groß sind. Sie schafft es mit vielerlei Klaviatur, Methode und Veranstaltungskonzept, die verschiedenen Zielgruppen anzusprechen und ihre Geschichte des Waldes zu erzählen. Erst jüngst hat sie sich zum Thema Waldbaden und Achtsamkeit fortgebildet.
Dabei ist sie nicht nur im Hauptberuf sehr engagiert und mit vielen Initiativen unterwegs, managt den Wildladen im Forstamt, sondern auch nebenbei im Ehrenamt. Im hochherrschaftlichen Sitz des Forstamts Erfurt-Willrode organisiert sie im Förderverein allmonatliche Veranstaltungen, ein großes Musikfestival und v.a.m.
Vielen ist Uta Krispin auch in Sachen BDF bekannt. Seit vielen Jahren ist sie im Vorstand des BDF Landesverband Thüringen aktiv. Eine ganz besondere Herzensangelegenheit ist ihr die Mitarbeit im Arbeitskreis Forstliche Umweltbildung. Die Waldpädagogik hat es ihr schon immer ganz besonders angetan.
Uta Krispin arbeitet also nicht nur im besten Job, den es gibt, sondern möchte, dass es diesen in dieser Form auch noch möglichst lange gibt, man und frau auch weiter Spaß bei der täglichen Umsetzung hat und es weiterhin genügend Nachwuchs gibt. In ihrem Lehrrevier gibt sie ihr Wissen jedenfalls auch an zahlreiche PraktikantInnen, Studierende und AnwärterInnen weiter.
Der BDF gratuliert von ganzem Herzen zu dieser wohlverdienten Auszeichnung und wünscht auch für die Zukunft weiter ein glückliches und frohes Händchen für den Wald und die Menschen darin und drumherum.