Am 26. März fand die Generalversammlung des BDF Saar im Naturfreundehaus Warndt in Ludweiler statt.
Die Versammlung war mit insgesamt 57 Teilnehmern sehr gut besucht.
Von den eingeladenen Gästen haben die neue Ministerin des Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz Frau Petra Berg (SPD), Frau Petra Fretter (CDU), Herr Sebastian Schmitt (SPD), Vorsitzender des Umweltausschusses im Landtag, sowie der Landesvorsitzende des DBB Saarland Ewald Linn und der Landesgeschäftsführer des DBB Sascha Alles ihre Einladungen wahrgenommen und einen Redebeitrag beigesteuert.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde den langjährigen Mitgliedern Johann Rupp, Valentin Schmitt und Detlef Schnebele gedacht. Johann Rupp verstarb im Dezember 2021. Er war insgesamt 20 Jahre Mitglied im BDF. Detlef Schnebele und Valentin Schmitt verstarben im Jahre 2022. Detlef Schnebele war 55 Jahre und Valentin Schmitt 66 Jahre lang Mitglied im BDF.
Bericht des Landesvorsitzenden Weber
Der Bericht des 1. Vorsitzenden Michael Weber umfasste u.a. die Themen Waldschäden infolge des Klimawandels, die zunehmende Waldbrandgefahr und die personalintensive Überführung der Wälder in stabile und klimaresiliente Mischwälder.
Angespannte Personalsituation Forstwirte
Dramatisch, so Weber, ist nach wie vor die angespannte Personalsituation bei den Forstwirten. Hier gibt es zwar freie Stellen, aber keine Leute auf dem Arbeitsmarkt, die diese besetzen könnten. Hier muss dringend an der Attraktivität des Berufsbildes, der Ausbildung und den tariflichen Rahmenbedingungen gearbeitet werden, um wieder mehr junge Menschen für diesen Job zu begeistern.
Darüber hinaus ging Michael Weber auf fehlende moderne Betriebsstätten ein. Es gibt in den Revieren kaum Besprechungs-/ und Hygieneräumlichkeiten sowie ordentliche Lagermöglichkeiten für Maschinen und Arbeitsmaterial. Im Bereich der Digitalisierung gibt es Verbesserungspotential bei der GIS-Anwendung, der Vernetzung verschiedener Kennzahlen und der langsamen Internetverbindung. Bezugnehmend auf die gestiegenen Energiepreise sprach sich Michael Weber für eine Anpassung der Dienstzimmerentschädigung aus.
Positives
Auch wenn seitens des Umweltministeriums vor zwei Jahren eine Entscheidung getroffen wurde, fand auch in diesem Jahr die Regelung zur privaten Nutzung des Dienstwagens Erwähnung. Die Situation ist nach wie vor für viele Revierleiter unbefriedigend. Eine private Nutzung wäre aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen (Stichwort Zweitwagen) sinnvoll.
Lobend erwähnte Michael Weber in seinem Bericht die Neueinstellungen im gehobenen und höheren Forstdienst, die mittlerweile gute Ausstattung der Mitarbeiter mit Tablets inkl. der verbesserten Software für die Holzaufnahme und den Brennholzverkauf, sowie das jährlich ausgezahlte Schuhgeld für die Revierleiter.
Umweltministerin Berg hebt Bedeutung des Waldes hervor
Die Umweltministerin Petra Berg bedankte sich beim Vorsitzenden Michael Weber für den im Oktober vergangenen Jahres stattgefundenen Waldspaziergang. Petra Berg ging in ihrem Beitrag auf das kommende Klimaschutzgesetz des Saarlandes ein. Sie betonte gleichzeitig, dass das Saarland als Industriestandort erhalten bleiben müsste. Sie hob die Funktionen des Waldes hervor ohne die die angestrebten Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.
Die Vertreter der Fraktionen des Landtages Petra Fretter (CDU) und Sebastian Schmitt (SPD) griffen in ihren Gastvorträgen die Themen Waldschäden, Ökosystemleistungen des Waldes, illegale Müllablagerung und die Überführung der Wälder in klimaresiliente Wälder auf.
Der Betriebsleiter Thomas Steinmetz ging in seinem Beitrag auf die Naherholung, die Flächenkonkurrenz mit Forschung und Industrie und die Energiewende ein. Den Umbau in klimaresiliente Wälder nannte er eine Herkulesaufgabe für die Personal benötigt würde. Kritisch bemerkte er noch, dass der BDF die bereits gemachten Aufgaben seitens des Betriebes und des Umweltministeriums nicht angemessen würdigen würde. Gemeint waren damit u.a. die vom Saarforst neu gegründete Arbeitsgruppe Digitalisierung, die Ausbildung von Forstwirten und Anwärtern oder die vom Land zugesagten diesjährigen Sonderinvestitionsmittel.
Der Vorsitzende des DBB Ewald Linn berichtete vom Stand der aktuellen Tarifverhandlungen.
Bezüglich der Personalsituation beim Saarforst sagte er, dass erfreulicherweise in den vergangenen Jahren einiges in die Ausbildung investiert worden wäre. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Ursache für die angespannte Personalsituation die Reformpolitik der vergangenen Jahrzehnte sei.
Interne Sitzung / Wahlen
Der nichtöffentliche Teil der Versammlung begann mit dem Kassenbericht des Schatzmeisters und der Kassenprüfer und anschließender Aussprache. Dem folgte die einstimmige Entlastung des Vorstandes.
Anschließend wurden verschiedene Vorstandsämter neu gewählt.
Abschließend möchten wir uns noch bei Sebastian Auler und Michael Pfaff bedanken. Beide beenden Ihre langjährige Vorstandsarbeit. Durch die engagierte Arbeit von Sebastian Auler war es gelungen viele neue Mitglieder aus dem Bereich der Forstwirte zu gewinnen.