Der Bund Deutscher Forstleute (BDF), die Interessenvertretung von bundesweit rund zehntausend Forstleuten hat ein neues Leitungsgremium. Nach acht Jahren als ehrenamtlicher Bundesvorsitzender kandidierte Ulrich Dohle auf dem jetzt abgehaltenen Forstgewerkschaftstag nicht erneut. Einstimmig wurde Dirk Schäfer für die kommenden vier Jahre zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt.
Der 56-jährige leitet seit 15 Jahren die Revierförsterei und Stadtforst Wolfsburg und ist bereits seit vielen Jahren Landesvorsitzender des BDF in Niedersachsen.
Der neue Vorsitzende spricht Ulrich Dohle seinen großen Dank aus: „Gut vernetzt und mittendrin in den forstlichen Themen hat Ulrich Dohle sich engagiert für Forstleute und Forstwirtschaft eingesetzt. Er prägte für den BDF viele inhaltliche Diskussionen mit und entwickelte sich zu einem kompetenten Ansprechpartner für andere Verbände und die Medien.“
Für Dirk Schäfer haben die Forstleute einen tollen Beruf und erfüllen gesellschaftlich wichtige Aufgaben. Als Berufsverband unterstützt der BDF das Forstpersonal in gewerkschaftlicher Hinsicht und will darüber hinaus eine breit aufgestellte Interessenvertretung sein. So sei es leider heute nicht mehr selbstverständlich, dass den Forstleuten ihre Aufgaben bleiben, obwohl sie unverändert eine hohe gesellschaftliche Anerkennung haben. Der BDF werde sich dafür einsetzen, dass Wald und Forstwirtschaft dort bleiben, wo die Fachkompetenz dafür liegt: bei den Forstleuten!
„Vom neuen Leitungsgremium erwarte ich mir wertschätzende und effektive Zusammenarbeit“, so Dirk Schäfer bei seinem Antrittsgrußwort und er unterstreicht dabei, wie wichtig der gesellschaftliche Dialog sei.
Weitere Vertreter, die in die Bundesleitung gewählt worden sind Anne-Sophie Knop (Rheinland-Pfalz), Martin Krüger (Brandenburg), Jochen Raschdorf (Rheinland-Pfalz), Matthias Schmitt (Baden-Württemberg) und Sebastian Kienlein (Bayern). Als Schatzmeister wurde Frank Glor (Mecklenburg-Vorpommern) wiedergewählt. In nächster Zeit wird noch ein Jugendvertreter dazu stoßen, den die BDF-Jugend selbst wählt.
Hintergrund:
Der Bund Deutscher Forstleute gliedert sich in 13 Landesverbände (ohne die Stadtstaaten Hamburg und Bremen) sowie den Verband der Bundesforstbediensteten. Diese agieren in ihren Bundesländern eigenständig, ist doch auf Landesebene die Waldzuständigkeit angesiedelt. Auch ist der überwiegende öffentliche Waldbesitz im Länder- oder Kommunaleigentum.
Auf Bundesebene gibt es einen vielköpfigen Bundesvorstand mit den Landesvorsitzenden, der zweimal jährlich tagt. Die achtköpfige Bundesleitung erledigt die laufenden Aufgaben auf Bundesebene.
Unter dem Dach des Deutschen Beamtenbundes (dbb) formuliert der BDF seine Interessen und organisiert den gewerkschaftlichen Rechtsschutz für seine Mitglieder. Darüber nimmt er Einfluss auf die Tarifpolitik.
Vertretungen: Die Interessen der verschiedenen Gruppen werden über die Vertretung der Angestellten (und Tarifkommission), die Vertretung der Forstwirte, der Jugend, der Frauen, der Senioren sowie der forstlichen Dienstleister/Unternehmer gebündelt.
Studium: An allen sieben forstlichen Hochschulstandorten (Rottenburg, Freiburg, Freising, Göttingen, Erfurt, Dresden, Eberswalde) sind BDF-Hochschulgruppen aktiv.
Arbeitskreise: Diese arbeiten derzeit zu den Themenfeldern Waldpädagogik, Forstpolitik, Europa, Verkehrssicherung, Öffentlichkeit und Ökosystemleistungen.
Der Arbeitskreis Verkehrssicherung ist zusammen mit dem BDF-Nordrhein-Westfalen an der Ausrichtung der Gelsenkirchener Verkehrssicherungstage beteiligt.