Zum internationalen Weltbodentag am 05.12.2020 weist der Bund Deutscher Forstleute (BDF) auf
die zunehmende Bedeutung intakter Waldböden hin, die gerade nach drei Dürrejahren auch als
Wasserspeicher dringender benötigt werden denn je. „Ein intakter Waldboden, der möglichst viel
Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann, ist die wesentliche Voraussetzung für das Wachstum und die
Gesundheit unserer Wälder“, so Bundesvorsitzender Ulrich Dohle. „Dabei können auch wir Forstleute
ebenso wie die Waldbesitzenden gerade bei der Beseitigung der aktuellen Waldschäden noch sensibler im
Umgang mit dieser Ressource werden.“ Beim Abtransport des Holzes aus den Waldbeständen -der
sogenannten Holzrückung- ist möglichst bodenschonenden Verfahren der Vorzug zu geben.
Für viele Waldböden in Deutschland ist nach Meinung des BDF die zu starke Entwässerung der Landschaft ein gravierendes Problem. „Die letzten Dürrejahre geben einen Vorgeschmack auf den Klimawandel.
Die Niederschläge dürfen nicht mehr einfach abgeführt werden, schon gar nicht in der Nähe von Wäldern“, plädiert Dohle künftig für ein waldfreundliches Wassermanagement. Absolut unverständlich sei es heute, dass der Waldbesitz für die Entwässerung seiner Wälder auch noch über Zwangsabgaben zahlen müsse. Hier sei der Gesetzgeber gefordert, diese waldschädliche Regelung unverzüglich abzuschaffen.
Weiter weist der BDF darauf hin, dass die Forschung über die Bodenlebewesen noch in den Kinderschuhen stecke. „Wir wissen noch viel zu wenig über das Zusammenspiel von Regenwurm, Assel, Springschwanz, Pilzen und Co.“ so Dohle. Dabei sei der „unterirdische Wald“ nämlich das Wurzelsystem der Bäume untrennbar mit dem Wirken der Bodenlebewesen verbunden. Manche sprechen in diesem Zusammenhang sogar anschaulich von einem „Wood Wide Web“. Mehr Forschung würde helfen, die Ökologie der Bäume besser zu verstehen, besonders mit Blick auf die künftigen klimatischen Herausforderungen und die Bedeutung von Waldböden als Kohlenstoffspeicher.