14. Oktober 2019
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Europa

Forstleute drängen auf Weltwaldgipfel

„Der menschengemachte Klimawandel gefährdet weltweit den Waldbestand. Dabei ist die grüne Lunge der Erde einer der Faktoren, die zur Begrenzung der Erderwärmung beitragen können", sagt Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) im dbb. Die Lage sei anders als beim „Waldsterben" in den 1980er Jahren: „Die Emissionen, die damals den sauren Regen verursachten, ließen sich durch Filteranlagen reduzieren, so dass der Wald sich erholen konnte. Der globale Temperaturanstieg ist eine viel massivere aber auch wesentlich komplexere Bedrohung ", so Dohle. Nationale Maßnahmen allein reichten nicht aus, so der Gewerkschaftschef der Forstleute in Deutschland. „Deshalb ist es höchste Zeit für einen Weltgipfel zur Rettung des Waldes."

Erst am 25. September hat ein deutscher Waldgipfel stattgefunden, dessen Ergebnisse der BDF grundsätzlich gutheißt. Allerdings gelte es, das Tempo bei den Maßnahmen zu erhöhen. „Im Kampf gegen die Erderwärmung spielt der Wald eine zentrale Rolle. Wir müssen seinen Schutz weltweit angehen", zeigt sich Dohle überzeugt. Der BDF Bundesvositzende unterstützt daher ausdrücklich einen offenen Brief der Spitzen europäischer und internationaler Forstorganisationen an die Staats- und Regierungschefs aller UN-Staaten.

Darin heißt es: „Der Klimawandel hat einen Wendepunkt erreicht und ist zu einer Klimakrise geworden, die einen Dominoeffekt auf viele Wälder unserer Welt hat. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass die führenden Politiker der Welt zusammenkommen und einen Earth Forest Summit abhalten.“

Die Bekämpfung von Entwaldung und Waldschädigung, die Unterstützung der Anpassung der Wälder an den Klimawandel und natürliche Störungen, die Schaffung neuer Wälder und die Umsetzung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung seien von grundlegender Bedeutung für den Übergang zu einem klimaneutralen Planeten und einer nachhaltigen Zukunft. „Für all diese Aufgaben und Herausforderungen brauchen wir wieder dringend spürbar mehr Forstpersonal in unseren Wäldern sowie auch in der Forschung“, so Ulrich Dohle abschließend.