BDF will Draussenunterricht stärken! Die Corona-Krise hat es gezeigt: Kinder und Jugendliche, Schülerinnen und Schüler waren die hauptsächlichen Leidtragenden der Corona-Beschränkungen. Bewegung, Lernen und Gemeinschaft kamen zu kurz. Für die Forstgewerkschaft Bund Deutscher Forstleute (BDF) ist es nun höchste Zeit, neben der Wiederaufnahme des Regelunterrichtes, die Vorteile des Draußen Lernens für Kindergärten und Schüler aller Altersgruppen zu nutzen. “Schule im Wald ist kein grüner Spleen, sondern die Vorteile für das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind mittlerweile gut erforscht“, so Bundesvorsitzender Ulrich Dohle, der mit seinem Verband dafür plädiert, das Lernen draußen und im Wald zu erleichtern und zielgerichtet zu fördern. Der BDF fordert besonders den öffentlichen Waldbesitz auf, die Einrichtung von Waldkindergärten, Schulwälder und Waldklassenzimmern aktiv zu unterstützten. „Für jedes Forstamt sollte es selbstverständlich werden, Schulen aktiv beim Einrichten von Waldklassenzimmern zu unterstützen“ so Dohle weiter. Gleichzeitig müssten die Förderprogramme für den Wald solche Projekte unterstützen „und wir brauchen finanzielle Lösungen für das banale Problem mit dem Bus oder dem ÖPNV in den Wald zu kommen“, ergänzt Dohle.
Für den Bund Deutscher Forstleute soll Wald verstärkt der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) dienen. BNE ist ein anerkanntes Bildungsziel in deutschen Lehrplänen und von der UNESCI, der Kultusministerkonferenz und dem Bildungsministerium definiert. „Es ist genial, dass die Nachhaltigkeitsbildung im Wald auch der nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen dient“, so Peter Rabe, Waldpädagogikexperte und BDF-Landesvorsitzender aus Mecklenburg-Vorpommern.
Gerade die öffentlichen Wälder will die Forstgewerkschaft verstärkt für Schulen und Kindergärten geöffnet sehen. „Viele Forstämter könnten nicht nur Gelände bereitstellen, sondern auch mit ihren Auszubildenden ein rustikales Waldklassenzimmer bauen, da profitieren beide Seiten“, ist sich Peter Rabe, der selber ein Forstamt leitet, sicher.
Der BDF fordert zudem ein Unterrichtsfach ‚Nachhaltigkeit‘, „denn das ist die eigentliche Überlebensstrategie für unsere Erde“, so Ulrich Dohle. Dazu sollen auch die vielen waldpädagogischen Einrichtungen in der Bundesrepublik als außerschulische Lernstandorte anerkannt und mehr gefördert werden. Da es dabei auch um Geld geht, nimmt der BDF besonders die großen Förderprogramme des Bundes und der EU zur Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und den Europäischen Landwirtschaftsfonds zu Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) in den Blick, um die Umweltbildung im Wald zu stärken. „Lernen in der Natur verursacht mehr Aufwand und Kosten für die Beteiligten, aber die verbesserten Chancen für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen sind diese Anstrengung wert“, ist sich Ulrich Dohle sicher.
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