22. April 2021
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Bäume für Städte, Felder und Fluren

Tag des Baumes - 25.April -

Zum diesjährigen Internationalen Tag des Baumes weist die Forstgewerkschaft Bund Deutscher Forstleute (BDF) auf die steigende Bedeutung von Bäumen in Siedlungsbereichen, in einer klimaangepassten Landwirtschaft und als Grüngürtel um die Großstädte herum, hin. „Städte entwickeln sich im Klimawandel zu urbanen Hitzeinseln, da stehen die zuständigen Grünämter vor enormen Herausforderungen, Bäume in den Siedlungsräumen vermehrt zu etablieren“, so BDF-Vorsitzender Ulrich Dohle. „Im Umland vieler Städte wird die immer wieder geforderte Waldvermehrung zur Verbesserung des Stadtklimas zunehmend wichtiger, kollidiert aber gerade dort mit den enormen Bodenpreisen.“ Auch in der Landbewirtschaftung sieht die Forstgewerkschaft die Notwendigkeit vermehrt mehr Bäume und Sträucher in die Landschaft zu integrieren, um Schutz vor Austrocknung, mehr Artenvielfalt und mehr Bodenleben zu erreichen. „Staubstürme und Trockenschäden lassen sich nachweislich durch Integration von Bäumen und Hecken gerade in ausgeräumten Agrarlandschaften gut vermeiden und können auch Zusatzerträge abwerfen. Außerdem dienen sie als Trittsteine und zur Biotopvernetzung “, erläutert Förster Ulrich Dohle.

 

Beton, Stein und Asphalt – die dominierenden Materialien aus denen Städte bestehen, verstärken die durch den Klimawandel entstehenden Hitzewellen durch ihre Speicherwirkung. “Es ist eine große Herausforderung für die Fachleute in den städtischen Umweltämtern Bäume in so einem schwierigen Umfeld zu erhalten“, so der Forstgewerkschafts-Vorsitzende Ulrich Dohle. „Gleichzeitig ist es nötig, noch mehr Stadtgrün -besonders Bäume- zu etablieren, um künftig für mehr Schatten und Abkühlung zu sorgen.“ Die Forstgewerkschaft weist auf die Chance damit gleichzeitig Orte lebendiger zu machen, im Sinne von mehr Artenvielfalt. Bequem mit Schotter ausgelegte Gärten sollten der Vergangenheit angehören und auch Privatleute könnten zu mehr Baumpflanzungen ermuntert werden. In den überall entstehenden Neubaugebieten seien mehr Baumgrün einzuplanen als früher und die baulichen Nachverdichtungen in den Städten dürften nicht zu Lasten des Baumanteiles und der Frischluftzufuhr erfolgen. Für viele Mitglieder des BDF scheint der Trend gerade umgekehrt zu laufen: „Flächenversiegelungen, Schottergärten und damit Artenarmut greifen auch in privaten Hausgärten um sich“, so Dohle.

„Die seitlich in die Städte strömende kühle, gereinigte Frischluft kommt idealerweise aus stadtnahen Wäldern“, betont der BDF-Vorsitzende die Notwendigkeit von Waldgürteln um die Städte herum. Diese sollten bevorzugt zu laubholzreichen Mischwäldern umgebaut werden. Neue Wälder seien vorrangig unter Klimaschutz- und Erholungsaspekten in der Nähe von Städten zu planen. „Neue Wälder müssen jetzt angelegt werden, da die positive Wirkung erst zeitversetzt kommt“, weist Ulrich Dohle auf den langsamen Wuchs von Waldbäumen hin.

„Auch in Feld und Flur sehen wir in Baumpflanzungen unter Klima- und Artenschutz-Gesichtspunkten große Chancen“, weist Ulrich Dohle auf die positive Wirkung von Baum- und Strauchreihen auf landwirtschaftlichen Flächen hin. „Die Unterteilung großer Ackerfluren durch solche Pflanzungen bietet viele Vorteile, am bekanntesten ist die bremsende Wirkung gegen Staubstürme und andere Form von Bodenerosion.“ Baumpflanzungen in der Landwirtschaft seien mit Blick auf verstärkte Dürreperioden verstärkt zu fördern und weiter zu erforschen. Gerade Baumpflanzungen, die auch einen direkten Ertrag abwerfen, seien noch relativ unerforscht. „Streifen von Nuss- oder Obstbäumen können neben der Klimawirkung auch Ernteerträge in Form von Früchten und wertvollem Nutzholz abwerfen“ regt Dohle an, Neues zu erproben. Zudem sei die Erhöhung der Artenvielfalt eine dringende gesellschaftliche Forderung an die Landwirtschaft.

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