Positionen

Waldprogramm

2023 haben wir unser Grundsatzprogramm novelliert.

Es formuliert allgemeinverständlich die Positionen des BDF zu

  1. Alle wollen Wald - Wald und Gesellschaft
  2. Wir können Wald - Wald und Forstleute
  3. Auf dem Weg in die Bioökonomie - ohne Wald kein Holz
  4. Wir schützen Wald - Wald und Umweltschutz
  5. Walderleben -  eine forstliche Einladung
  6. Wir arbeiten im Wald - Arbeitsplatz Wald
  7. Wald und Forstwirtschaft - Schwerpunkt Klimawandel

Wir bieten Ihnen an, sich mit unseren Positionen und Zielen zu befassen und darüber den Diskus zu führen. Wir laden Sie ein, sich mit uns für den Wald und der in ihm Beschäftigten einzusetzen!

BDF-Waldprogramm (PDF)

 

Stellungnahme zum Walddialog (Mai 2023)

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag beschlossen, eine neue „Nationale Waldstrategie“ zu entwickeln. Zu diesem Zweck hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Juli 2022 den Zukunftsdialog Wald gestartet.  50 Verbände und Organisationen aus den Bereichen Waldwirtschaft und Jagd, Umwelt und Naturschutz, Holzwirtschaft sowie Erholung, Sport und Gesundheit wurden zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen. Nach der Auftaktveranstaltung erfolgten zu fünf Themenfeldern 18 Dialogforen.

Zum Abschluss des partizipativen Dialogprozesses fand  am 30.05.2023 in Berlin ein Waldkongress statt.

Der BDF hat sich auf das Thema „Forstpersonal, Beschäftigung“ fokussiert. Hier die BDF Stellungnahme zum Abschluss des Dialogprozesses.

 

Hier geht es zur Sonderseite von BMEL/FNR zum Zukunftsdialog Wald: https://www.zukunftsdialog-wald.de

 

Forderungen an die künftige Bundesregierung

Seit 2018 zeigt sich der menschengemachte Klimawandel deutlich in unseren Wäldern. 285.000 Hektar Waldbestände sind bisher abgestorben, 79 Prozent der Waldbestände sind geschädigt oder stark geschädigt.

Die Jahrhundertaufgabe für Forstleute und Waldbesitzende: Neben der Schadensbewältigung sind bis 2050 sind ein Viertel der Wälder Deutschlands zu klimaresilienten Waldökosystemen umzubauen, das entspricht einer Waldfläche von 2,85 Millionen Hektar.

Dazu hat der Bund Deutscher Forstleute folgende waldpolitische Forderungen für die neue Legislaturperiode:

  1. Ein „Nationaler Waldplan 2050“ – vor allem zur Etablierung klimastabiler Wälder - mit 10.000 neuen Arbeitsplätzen für den Wald und einem waldfreundlichen Jagdmanagement.
  2. Die Honorierung der Ökosystemleistungen der Wälder für die Gesellschaft.
  3. Vorfahrt für eine klimafreundliche Bioökonomie durch Förderung des umweltfreundlichen Naturprodukts Holz.
  4. Klare Standards für die Biodiversität im Wald, den Schutz der Waldböden sowie die Umsetzung des 5-Prozent-Ziels der Nationalen Biodiversitätsstrategie für bewirtschaftete Wälder.
  5. Eine Strategie für das Zukunftsthema „Wald und Gesundheit“ auf Bundesebene.
  6. Wald soll verstärkt der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ dienen.
  7. Das überholte Wald- und Forstrecht auf Bundesebene ist umfassend zu evaluieren und zeitgemäß weiter zu entwickeln.
  8. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird in „Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Wald“ umbenannt. Die waldbezogenen Aufgaben des Bundes werden in einem zu gründenden „Bundesamt für Wald“ gebündelt.

Unsere Forderungen samt Begründung finden Sie hier als PDF

 

Bundesjagdgesetz

Am 27. Januar 2021 hat im Deutschen Bundestag die 1. Lesung des Gesetzentwurfes zur Novellierung des Bundesjagdgesetz stattgefunden. Im Anschluss daran wurde der Gesetzentwurf der Bundesregierung zu weiteren Beratungen in die Ausschüsse verwiesen. In diesem Zusammenhang hat der federführende Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft für den 1. März 2021, 12.00 Uhr, eine öffentliche Anhörung anberaumt.

Unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Bundesrates zur Novellierung des BJagdG in seiner 998. Sitzung vom 18.12.2020, hat der BDF ebenfalls eine Stellungnahme für die Beratungen im parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren abgegeben.

Die Stellungnahme des BDF finden Sie hier: PDF

Carlowitz Plan

Wald in Not - Jetzt handeln!

Häufigere und stärkere Stürme, die extreme Trockenheit seit dem Jahr 2018 und fortdauernde Massenvermehrungen von Insekten und anderen Organismen belasten den Wald in Deutschland sehr. 2018 sind bundesweit rd. 120.000 Hektar Waldbestände verloren gegangen - aber noch viel mehr Kahlflächen drohen. Der BDF geht davon aus, dass sich im Laufe des Jahres 2019 die Schadfläche auf etwa 250.000 Hektar erhöhen wird. Der Wald, der das Klima schützen sollte, leidet oder stirbt unter den Folgen des Klimawandels! Mittlerweile betrifft diese Entwicklung nicht nur Nadelbäume, sondern auch Laubbäume.

Deshalb hat der Bund Deutscher Forstleute am 15.7.2019 den Klimanotstand für den Wald ausgerufen.

Warum ist das so?

Das Klima (längere Trockenperioden, weniger Niederschläge bzw. deren ungünstigere Verteilung, häufigere und schwerere Stürme) ändert sich schneller, als sich unser Ökosystem Wald darauf einstellen kann.

Mit der naturnahen Waldwirtschaft bauen die Försterinnen und Förster und die Waldbesitzenden seit Jahrzehnten die Wälder um. Mehr Mischbaumarten, mehr Laubbäume, mehr Biodiversität macht unsere Wälder langfristig stabil.
Wälder sind jedoch Ökosysteme, die dafür mehrere Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte benötigen. Wir stellen fest, dass die bisherige Geschwindigkeit / Flächenleistung beim Waldumbau deutlich zu niedrig ist.

Was sind die Folgen?

Auf großen Kahlflächen nimmt der Waldboden Schaden: Erosion droht, Stickstoff und CO2 wird zusätzlich freigesetzt und verstärkt die Erderwärmung. Kahlflächen haben durch ihre starke Erwärmung ein verjüngungsunfreundliches Mikroklima.

Wald kann seine wichtige Funktion bei Grundwasserneubildung und Hochwasserschutz nicht mehr erfüllen.

Insekten und Pilze vermehren sich, begünstigt durch den Trockenstress der Bäume, so stark, dass ihr Fraß ganze Waldflächen mit wertvollen Nadel- und Laubhölzern zum Absterben bringen (Beispiel Nonne und Forleule bei der Kiefer, Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner bei der Eiche, Buchdrucker und Kupferstecher bei der Fichte, „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ beim Eschentriebsterben, Schlauchpilze bei Ulmen, Rußrindenkrankheit beim Ahorn).

Das Absterben bestimmter Baumarten führt zu einer Entmischung strukturreicher Waldbestände und trägt mit dem Absterben ganzer Bestände zum Artensterben bei.

Durch die extreme Trockenheit werden Waldbrände immer häufiger und größer. Waldbrände mit Flächen von mehreren hundert oder sogar über 1.000 Hektar Größe, die kaum noch beherrschbar sind, waren in Deutschland über Jahrzehnte unbekannt. Nun sind sie bittere Realität. Diese Waldbrände verursachen enorme Schäden am Ökosystem Wald und setzen große Mengen an CO2 zusätzlich frei. Hinzu kommt, dass auf großen Flächen eine aktive Waldbrandbekämpfung wegen starker Kampfmittelbelastungen durch militärische Aktivitäten schwierig oder sogar unmöglich ist. 

Die Holzpreise sind durch riesige Schadholzmengen gefallen. Waldbesitzer sind nicht mehr in der Lage, weder das Wiederanpflanzen junger Bäume noch den dringend notwendigen Waldumbau zu bezahlen.

Das abrupte Waldsterben unter Verlust großer Holzmengen führt langfristig zu einem hohen Holzimportbedarf und begünstigt illegale Waldrodungen an anderen Orten der Erde (unsichere Quellen).

Der steigende Totholzanteil in den Beständen führt zu einem hohen Risiko in der Arbeitssicherheit für Waldarbeiter und Forstunternehmer sowie Erholung suchende Waldbesucher. Das muss stets mit bedacht werden.

Glaubwürdigkeitskrise der Forstwirtschaft:
Einige wenige Menschen nutzen die Krise und schieben der Forstwirtschaft die Schuld für die Katastrophe in die Schuhe. Sie ordnen die aktuelle Waldstruktur nicht historisch ein (z.B. Reparationshiebe) und berücksichtigen auch nicht die in der Forstwirtschaft naturgemäß sehr langen Zeiträume, sondern bedienen mit populistischen Positionen ein sensibles Empfinden einer zunehmend naturentfremdeten Gesellschaft, die nicht mehr versteht, dass Möbel und Dachstühle nur aus dem Holz gefällter Bäume gebaut werden können. Für die Forstleute vor Ort macht es die Aufgabe noch größer, auch weil die großen Schadholzmengen die Schönheit des Waldbildes beeinträchtigen: sind doch nicht nur die Schäden im Wald einzudämmen sondern noch dazu wird es notwendig, sich dafür auch noch vor Interessengruppen und Bürgerinnen und Bürgern zu rechtfertigen
Dies ist in einer Situation, in der viele Forstleute vor dem Scherbenhaufen ihres Lebenswerkes und ihrer beruflichen Leidenschaft stehen, schwer zu ertragen.

Politik und Gesellschaft - wir alle müssen jetzt konsequent handeln!

Um den Wald zu retten, müssen wir konsequent die Ursachen des Klimawandels bekämpfen.

Die Ziele des Klimaschutzabkommens von Paris und das 2-Grad-Ziel müssen wir endlich einhalten. Jede/r einzelne von uns muss verantwortlich mit den Ressourcen des Planeten umgehen und auch persönliche Konsequenzen ziehen. Sei es mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, auf Kurzstreckenflüge zu verzichten, auf den Verbrauch von Strom, Wasser und Heizmittel zu achten, energieeffizientere Geräte zu nutzen, auf Mehrwegprodukte zu setzen und dabei Plastik einzusparen, mehr Wildfleisch zu essen, regionale Produkte zu bevorzugen, Müll weiter zu nutzen (Upcyling), regenerative Energien zu nutzen oder einfach bewusster (und weniger) zu konsumieren.

Den Gesetzgeber fordern wir auf, seine Regelungskompetenz zu nutzen und alle Projekte an ihrer Klimaverträglichkeit zu messen und wenn nötig steuernd einzugreifen.

Für ein stärkeres Engagement für klimastabilere Wälder durch Waldumbau und Waldmehrung, für eine effektivere Waldbrandbekämpfung und eine bessere Beratung von Waldbesitzenden bedarf es dringend mehr und guten Forstpersonals sowie einer besseren finanziellen Förderung.

Der Wald braucht mehr Aufmerksamkeit! Er braucht einen Plan.

Wir nennen ihn „Carlowitz-Plan“.

 

Positionspapiere

Der BDF Bundesvorstand erarbeitet und beschließt zu aktuellen Themen Positionspapiere, diese stehen im PDF-Format zur Verfügung.

 

Wald für alle

BDF Forderungen an die zukünftige Bundesregierung 2017-2021 für die Politikfelder Wald, Forstwirtschaft, Biodiversität, Naturschutz, Forschung, Klimaschutz, Daseinsvorsorge, Rohstoffsicherung, ländliche Räume, Tourismus und Erholung, Fachkräftesicherung, moderne
Verwaltung, öffentlicher Dienst

Forderungen an die Bundesregierung

 

Berufspolitik

Arbeitnehmer

BDF gegen Privatisierung

Forstwirte im BDF

Vorbereitungsdienst / Referendariat in der Forstverwaltung

 

Forstwirtschaft

Bundeswaldinventur

Forstliche Zertifizierung

Gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft

Holz für energetische und stoffliche Nutzung – Nachwachsender Rohstoff mit Zukunft

Keine Trennung von Hoheit, Betrieb und Dienstleistungen

 

Natur- und Umweltschutz

Braunschweiger Erklärung

FFH-Gebiete im Wald

Forstleute und Naturschutz

Klimaschutz

Waldpädagogik in Deutschland

Wald und Sport

Ziele des Naturschutzes im Wald