Schönheiten & Besonderheiten

Jeder Wald verbirgt und offenbart zugleich unzählige Besonderheiten. Mit dem Naturwald „Hau und Bark“ in Freidorf werden gut 30 Hektar der typischen Erdmannwälder seit 1998 ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Wo von Natur aus ein bodensaurer Buchenwald wachsen würde, weist der Naturwald die typische Baumartenverteilung der durch Erdmann geprägten Wälder auf. Neben der standorttypischen Rotbuche finden sich Weißtanne, Fichte, Japanische Lärche, Douglasie und Roteiche. Auch einige der Kiefern, die Erdmann zu Beginn seines Wirkens vorgefunden hat, sind hier erhalten geblieben und mittlerweile gut 170 Jahre alt. In den gut 20 Jahren ohne Bewirtschaftung zeigen sich, ausgehend von Sturmschäden, bereits erste Elemente der natürlichen Dynamik von Wäldern. Wie sich der Erdmannwald ohne menschliche Eingriffe entwickelt, wird sich in der Zukunft zeigen.

Neben dem Naturwald ist im Freidorfer Holz als weitere Besonderheit die Orientalische Buche zu finden. Auch sie wurde gezielt von Erdmann angesiedelt. Im Gegensatz zur nah verwandten heimischen Rotbuche hat die Orientalische Buche größere und vor allem längere Blätter, deren zentraler Blattnerv behaart ist. Aufmerksame Waldbesucher können die Orientalische Buche mit etwas Glück am Wegesrand entdecken.

In der Bult findet sich mit der Stechpalme – auch Ilex genannt – eine typische Strauchart der Buchenwälder im Nordwesten Deutschlands. Sie bildet hier unter dem Dach der Rotbuchen einen dichten Wald aus. Besonders im Herbst und Winter fällt der immergrüne Strauch mit seinen roten Beeren auf.

Entlang der Bachläufe und Wege in den feuchten Niederungen finden sich teilweise lange Reihen von Kopfweiden. Die immer wieder neu austreibenden, jungen Weidenruten wurden in der Vergangenheit zur Herstellung von Flechtwerk, als Einstreu für Ställe oder als Winterfutter für das Vieh genutzt. Auch heute werden die Weiden noch regelmäßig „geköpft“, um ihre besondere Wuchsform zu erhalten.

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