Waldgebiet des Jahres 2025

Wald und Stadt

Der Stadtwald nimmt in Wiesbaden wie auch im Ballungsgebiet Rhein-Main eine besondere Stellung ein. Er prägt ganz wesentlich das Stadtbild und trägt maßgeblich dazu bei, dass es viele Menschen nach Wiesbaden zieht.

Das wichtigste Ziel für uns ist es, das Bewusstsein für den Wald als unverzichtbare Lebensgrundlage zu erhalten und zu stärken.

Der Stadtwald Wiesbaden umfasst eine Fläche von rund 4.300 Hektar, zieht sich wie ein Halbkreis um die Stadt und reicht vom Weinbaugebiet Frauenstein über den Taunuskamm mit dem Jagdschloss Platte bis nach Breckenheim im Osten. Damit sind sehr unterschiedliche Höhenlagen von 170 m bis 540 m über NN verbunden. Eine Besonderheit sind ausgedehnte Wiesentäler innerhalb des Waldes, die Trittsteine für die Biodiversität und viele geschützte Pflanzen darstellen.

Er erfüllt viele Funktionen wie z. B. Wasser-, Klima- und Bodenschutz, Teile sind sogar denkmalgeschützt und drei Viertel des gesamten Gebietes liegen im FFH-Gebiet „Buchenwälder nördlich von Wiesbaden“. FFH ist die Abkürzung für Fauna-Flora-Habitat. Der Wald wurde bereits 1998 als Schutz- und Bannwald ausgewiesen und genießt nach den Vorgaben des Hessischen Waldgesetzes einen besonderen Schutz, insbesondere vor baulichen Eingriffen.

Er wird seit 1987 nach den Richtlinien für Naturgemäßen Waldbau bewirtschaftet. Das bedeutet, es gibt seit Jahrzehnten keine Kahlschläge und auch keinen Pestizideinsatz mehr.

1999 wurde diese Entwicklung weitergeführt. Seitdem trägt unser Wald das Siegel von Naturland und FSC und verbindet so schonende Bewirtschaftung mit einem hohen Standard für Biotop- und Artenschutz.

Ziel der Waldbewirtschaftung ist es, den Bürgerinnen und Bürgern einen Erholungsraum zur Verfügung zu stellen, den Artenschutz zu fördern und natürlich im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung einen nachwachsenden Rohstoff zu erziehen, der zudem CO2-neutral ist.

Mittlerweile sind – gerade in bewirtschafteten Teilen - des Stadtwaldes eine stattliche Anzahl von geschützten Pflanzen und Tieren nachgewiesen worden. So gibt es Vorkommen von grünem Besenmoos, die Bechsteinfledermaus, den Hirschkäfer, die Wildkatze und viele andere mehr. Sie alle profitieren offenbar von der schonenden Bewirtschaftung, was beweist, dass Schutz und Nutzung durchaus auf gleicher Fläche betrieben werden können.

Für die immer stärkere Verstädterung der Menschen und die Hektik des Arbeitslebens ist ein Ausgleichsraum erforderlich. Das Erleben des Waldes und seiner positiven Wirkungen auf unsere Gesundheit (körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden) ist solch ein wichtiger Ausgleichsraum. Wir hoffen, dass sich die Menschen dieser positiven Wirkungen des Waldes mehr bewusstwerden und den Wald mehr schätzen.

Um all diese Aufgaben zu erfüllen, sind viele helfende Hände notwendig. Das Team vom Stadtwald umfasst mittlerweile rund 30 Mitarbeitende, die in der Verwaltung, in den vier Revierförstereien und im Bestattungswald Terra Levis, sowie im Bereich Förderung der Landwirtschaft arbeiten.

Eine nachhaltige Bewirtschaftung erfordert eine nachhaltige Personalplanung und -entwicklung: Wir bilden deswegen Forstwirte aus, stellen Praktikantenplätze zur Verfügung und ermöglichen zwei Personen ein duales Studium im Bereich der Forstwirtschaft.

Wir machen „Lobbyarbeit“ für den Wald. Die – manchmal sich widersprechenden - Interessen am Wald abzuwägen und dazu beizutragen, dass das Wohl der Allgemeinheit und auch die Gesamtbedeutung des Ökosystems Wald heute und in Zukunft über den Interessen von Einzelnen steht, sehen wir als unsere zentrale Aufgabe.

 

News


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