03. Mai 2023

Festakt Waldgebiet des Jahres 2023

Zusammenspiel aller Akteure im Choriner Wald ist Erfolgsgeschichte

Der Einladung des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) in das Kloster Chorin zur Verleihung des Titels „Waldgebiet des Jahres 2023“ folgten 240 Gäste, darunter alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Oberförsterei Chorin. „Wir wollen mit dieser Auszeichnung vor allem die Menschen würdigen, die tagtäglich durch ihre praktische Arbeit mit viel Sachverstand und Herzblut dafür sorgen, dass der Wald den vielfältigen Ansprüchen, die an ihn gestellt werden, gerecht wird“, betonte BDF Bundesvorsitzender Ulrich Dohle. „In Chorin haben kluge Forstleute schon früh die Weichen in Richtung Mischwald gestellt. Die Früchte des geschickten Waldumbaus kann man hier sehr gut erkennen.“

Der brandenburgische BDF-Landesvorsitzende Martin Krüger mahnte mit Blick auf die bevorstehenden Altersabgänge die forstlichen Ausbildungskapazitäten zu verstärken, längst überfällige Beförderungen durchzuführen und die geplante Verlegung und Namensänderung der traditionsreichen Oberförsterei Chorin zu überdenken. Forstminister Axel Vogel betonte die Vorbildfunktion der Choriner Wälder für die gesamte Waldbewirtschaftung in Brandenburg. Diese Waldform sei der beste Weg, die Waldfunktionen für die Zukunft zu sichern. Für den Barnimer Landrat Daniel Kurth ist die Auszeichnung der generationenübergreifenden Leistung längst überfällig. Die naturgemäße Waldwirtschaft werde im Choriner Wald sichtbar, der auch Arbeitsplatz und wirtschaftliche Ressource sei.

Drei Diskussionsrunden

In drei kurzen Gesprächsrunden zum Choriner Wald wurde immer wieder deutlich, dass eine ausgesprochen gute und ergebnisorientierte Zusammenarbeit der Oberförsterei mit dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, mit den Studenten und Studentinnen sowie dem Lehrkörper der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ebenso wie mit den Wissenschaftlern des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (LFE), die allein in Chorin 120 Waldversuchsflächen betreuen, stattfindet. „Das erfolgreiche Zusammenspiel aller Akteure im Choriner Wald ist Grundlage für den Erfolg.“ So fasste ein Teilnehmer die gute Kooperation zusammen.

Zusagen für Wald und Forstpersonal

Für die Beschäftigten betonte Minister Vogel die Notwendigkeit mit der bundesweiten Bezahlung des Forstpersonals gleichzuziehen.  Der Forstbereich sei in den letzten Jahrzehnten Einsparobjekt gewesen und personell ausgeblutet. Nun gehe es darum, ihn von unten wieder neu aufzubauen und, so wörtlich, „die rote Laterne beim Verdienst endlich abzugeben“. Dazu betonte MdL Thomas Domres, dass nun 1.300 Stellen für den Forstbetrieb Forst Brandenburg gesichert seien. Landesweit müssten jährlich 9.000 Hektar Waldumbau unter Einbeziehung der Privatwaldbesitzer einschließlich der vielen Kleinstwaldbesitzer geschafft und damit die Flächenleistung verfünffacht werden!

Auszeichnung plus eine weitere

Zur Überreichung der Auszeichnung zum Waldgebiet des Jahres kamen unter dem Applaus der Gäste alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Oberförsterei auf die Bühne. Dazu der Leiter des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, Dr. Martin Flade und Prof. Peter Spathelf, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der die Bewerbung des Choriner Waldes maßgeblich angestoßen hatte. Überraschend überreichte Minister Vogel eine weitere Auszeichnung: Das Bundesumweltministerium hat den Choriner Wald als eines der zehn besten Projekte im Wettbewerb der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Wald-Ökosystemen ausgezeichnet.

Pressemitteilung