Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) fordert anlässlich der AgrarministerInnenkonferenz (AMK) am Donnerstag in Bad Sassendorf ein deutliches Zeichen von Bund und Ländern für den Wald. Das Jahr 2018 hat deutlich gezeigt, vor welchen Herausforderungen WaldeigentümerInnen und Forstleute stehen. Wetterextreme wie Stürme wechselten sich mit einer nie dagewesenen Dürre ab, gefolgt von riesigen Schäden durch Borkenkäfer. Aktuell gibt es bereits neue Sturmschäden. Der Klimaschützer Wald steht selbst im Kreuzfeuer des Klimawandels. Der Wald und seine Bewirtschafter benötigen tatkräftige Unterstützung, um die gesamtgesellschaftlich relevanten Leistungen des Waldes auch weiter aufrecht zu erhalten. Ein stärkeres Engagement für klimastabilere Wälder, eine effektivere Waldbrandbekämpfung und eine bessere Beratung von WaldeigentümerInnen ist nur mit mehr und gutem Personal und Förderung möglich.
Das Jahr 2018 prägt mit deutlichen Anzeichen des Klimawandels den Waldzustand. Stürme schädigten im Winter und Frühjahr den Wald, gefolgt von einer katastrophalen Dürre. Beides begünstigte wiederum die massive Vermehrung der Borkenkäfer, die viele Waldbestände heimsuchten und schädigten. Aktuell sorgten neue Stürme für weitere Schäden.
„WaldbesitzerInnen und Forstleute kommen in diesem Jahr nicht zur Ruhe und arbeiten schon seit Wochen an der Grenze der Belastbarkeit“, so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF. „Beinahe tatenlos mussten wir dieses Jahr mit ansehen, wie die neue Waldgeneration verdorrt oder ganze Wälder verbrannten. Jetzt erwarten wir von der Politik deutliche Zeichen und starke Hilfen für den Wald, also für die WaldeigentümerInnen und uns Forstleute“, so Dohle weiter.
Angesichts der Schädigung von Millionen von Neupflanzungen der letzten Jahre bzw. des natürlichen Nachwuchses an jungen Bäumchen und der damit verbundenen Rückschritte im Engagement um stabilere Wälder, gewinnt die Bedeutung des Waldumbaus in klimastabile Wälder an sehr großer Bedeutung. Hier sind mehr und größere Investitionen notwendig. Genauso in die Infrastruktur zur Verhinderung und in die Überwachung von Waldbränden. Die WaldeigentümerInnen, -besonders die vielen Millionen KleinstflächenbesitzerInnen- müssen in der Lage sein, fachlich gut beraten, ihren Wald zu bewirtschaften.
Der Wald in Deutschland bindet jedes Jahr 14 Prozent des CO2-Ausstoßes der Deutschen - noch! Dies kann er nur tun, wenn er stabil bleibt und Waldbestände sich nicht plötzlich durch Feuer, Borkenkäfer oder Raupenfraß auflösen. Der Wald ist ein echter Klimakönner, wenn er mit vielen Baumarten gemischt ist, vielfältig auch in seiner Struktur. Zusätzlich kann jede Menge CO2 im Wertstoff Holz und in langfristigen Produkten gespeichert werden. Darüber hinaus ist er Hort der Artenvielfalt, Ort der Sehnsucht und erfüllt wichtige soziale sowie gesundheitliche Funktionen.
Der Generationenvertrag der Forstwirtschaft darf nicht aufgekündigt werden und bedarf auch des starken Engagements der Politik. Auch für den Klimaschutz. Das betrifft gleichfalls die Energiewende.