Anlässlich der Einkommensrunde 2017 diskutierten die Forstleute gestern in Nürnberg gemeinsam mit dem dbb beamtenbund und tarifunion (dbb) über die gerechte Bezahlung der Menschen, die das wertvolle Ökosystem Wald für die Gesellschaft pflegen und erhalten. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) fordert in den Verhandlungen zum Tarifvertrag der Länder (TV-L) neben einer Tariferhöhung, eine gesicherte Zukunft für den forstlichen Nachwuchs, die vergleichbare Bezahlung gleicher Tätigkeiten und die Beendigung der Befristungspraxis von Arbeitsverträgen.
Gestern trafen sich Vertreter des BDF und des dbb in Nürnberg, um auf dem Branchentag der Forstleute die Forderungen der Einkommensrunde 2017 für den öffentlichen Dienst der Länder zu diskutieren.
„Die Länder müssen auch künftig ihrer Verantwortung gegenüber den Forstverwaltungen gerecht werden und sollten nicht alles kommunalisieren, um die erforderliche finanzielle Unterstützung mit formalen Argumenten versagen zu können“, sagte der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb Hans-Ulrich Benra. „Die Forstleute wollen und sollen Landesbedienstete bleiben. Und sie sollen anständig bezahlt werden: Deshalb fordern wir eine sach- und anforderungsgerechte Eingruppierung.“
„Die tariflichen Reglungen im Forstbereich sind weder unserer Ausbildung noch unseren verantwortungsvollen Aufgaben angemessen“, stellte Bernd Lauterbach, Landesvorsitzender des BDF in Bayern klar. „Wir liefern das Holz für die Holz- und Sägeindustrie und sorgen damit auch für Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen, wir machen den Wald fit für den Klimawandel und schützen gleichzeitig das Ökosystem Wald, auch in der forstlichen Umweltbildung legen wir den Grundstein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Daher fordern wir die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten wie die anderen Beschäftigten in öffentlichen Verwaltungen.“ Deshalb müssten auch Forstleute von der allgemeinen positiven wirtschaftlichen Entwicklung profitieren: „Denn dieser Erfolg baut auch auf unserer Leistung und unserem Engagement, auf unserer funktionierenden Verwaltung auf“, so Lauterbach. Eine Erhöhung der Tabellenentgelte steht deshalb auch weit oben bei den Forderungen zur Einkommensrunde, ebenso wie eine Auslandszulage für TV-L-Beschäftigte.
Ein gesunder Wald, der den Klimaveränderungen trotzen kann und zahlreiche Leistungen nachhaltig für die Gesellschaft erbringen soll, bedarf der dauerhaften und verantwortungsvollen Arbeit qualifizierter Forstleute. Diese Arbeit muss gut bezahlt werden. Durch zahlreiche Strukturreformen in den Verwaltungen machen heute Angestellte neben Beamten die gleiche Tätigkeit. Die Entlohnung ist jedoch sehr verschieden.
„Die veraltete und ungerechte Entgeltordnung für den Forstdienst steht bei uns im Fokus, die Befristungspraxis im öffentlichen Forstdienst und die Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit sind weitere Themen unserer Verbandsbasis“, machte Sabine Wolter, stellv. Bundesvorsitzende des BDF, deutlich. Der dbb sieht jedoch nicht nur die Tarifverhandlungen allein, sondern fordert auch die gleichlautende Übertragung der Ergebnisse auf die Beamtenschaft. „Wir stehen für eine echte Einkommensrunde“, so Benra.
Der BDF ist jedoch auch Tarifpartner für den privaten Forstdienst und steht für die Verhandlung und Abschluss von Tarifverträgen für forstliche Lohnunternehmer, Dienstleister und forstliche Zusammenschlüsse zur Verfügung.
Am 14. Dezember 2016 werden die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in Berlin ihr Forderungspaket für die Einkommensrunde 2017 beschließen. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) beginnen am 18.01.2017 in Berlin und werden am 30.01. beziehungsweise 16.02. in Potsdam fortgesetzt.
Hintergründe und Bilderschau auf www.dbb.de.