08. Februar 2018

Forderung der Forstleute im Koalitionsvertrag

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) begrüßt den gestern beschlossenen Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD. Besonders erfreulich ist, dass eine Idee der Forstleute darin enthalten ist. Es soll ein Kompetenzzentrum für Wald und Holz im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eingerichtet werden.

Jetzt kommt es darauf an, die zehn Zeilen zu Wald und Forstwirtschaft im Koalitionsvertrag mit Leben zu füllen, damit die zu über 30 Prozent mit Wald bedeckte Fläche in Deutschland zukunftsweisend und ihrer Bedeutung gerecht werdend entwickelt wird.

Die Forstleute stehen dafür konstruktiv, kritisch und tatkräftig zur Verfügung.

Der Wald und die Forstwirtschaft kommen im Entwurf des Koalitionsvertrags auf explizit zehn Zeilen. Von 8366 insgesamt. Das sind 0,12 Prozent. Der Wald bedeckt über 30 Prozent von Deutschland. Er ist gewissermaßen das grüne Drittel unseres Landes und hat eine große Bedeutung für die Gesellschaft, den ländlichen Raum, den Klimaschutz, eine naturverträgliche und nachhaltige Versorgung mit dem nachwachsenden Werkstoff Holz sowie für den Natur- und Artenschutz. Der beabsichtige Ausbau der Charta für Holz 2.0 ist daher eine logische und zielführende Konsequenz.

Die GroKo will die Waldstrategie 2020 (ergänzt durch den Biodiversitätsgedanken) als zentrale Leitlinie fortführen und ein Kompetenzzentrum für Wald und Holz im Geschäftsbereich des BMEL einrichten.

„Nach ziemlich genau einem halben Jahr, nachdem der BDF seine Forderungen für eine zukünftige Bundesregierung formulierte, wird nun ein Vertrag vorgelegt, in dem sich zentrale Gedanken der Forstleute wiederfinden. Darüber freuen wir uns außerordentlich und gratulieren den Verhandlungsführern“, so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF.

Der BDF forderte eine ganzheitliche Strategie für den Wald und ein Bundesamt für den Wald (BfW) als zentrale Schnittstelle für den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu politischen Entscheidungen und zur Umsetzung in die Praxis.

„Wir Forstleute stehen bereit, der neuen Bundesregierung zeitnah unsere Ideen zu erläutern. Der Wald und die Forstwirtschaft haben es verdient und verdammt nötig, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Es braucht mehr Forschung, veränderte Berufsbilder, mehr Fachkräfte und mehr Engagement! Wir freuen uns, dass die Bundesregierung unseren Vorschlag ebenfalls aufgreifen möchte, die Grünen Berufe attraktiver und zukunftsfähiger zu machen. Der BDF hat in den vergangenen Jahren mit den runden Tischen zur forstlichen Hochschulausbildung schon Vorarbeit geleistet. Das Angebot der Bundesregierung an unseren Berufsstand zur Kooperation nehmen wir dankend an!“, so Dohle weiter.

Der BDF begrüßt außerdem, dass im Koalitionsvertrag seine Forderung nach der Schaffung einer Bundeskompensationsverordnung aufgegriffen wurde.

„Eine besondere Wertschätzung für den Wald wäre es natürlich, sich auch im Ressortnamen wiederzufinden. Ein Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF) würde der neuen Regierung gut zu Gesicht stehen. Die als neue Forstministerin gehandelte Kandidatin kennt dies ja schon aus ihrem Heimatbundesland Rheinland-Pfalz“, freut sich Dohle abschließend.