20. Februar 2017

Forstleute bekommen mehr Geld

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) saß, vertreten durch den dbb beamtenbund und tarifunion (dbb), direkt mit am Verhandlungstisch der Tarifpartner für die Beschäftigten der Länder. Nach wochenlangen Verhandlungen ohne wirkliches Ergebnis hat die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) nach zuletzt großen Protesten eingelenkt. Es wurde ein guter Kompromiss erzielt. Gute Arbeit, gute Leistung, gutes Geld – das gilt für Arbeitnehmer und Beamte gleichermaßen. Der BDF erwartet daher die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifkompromisses auf die Landes- und Kommunalbeamten. Die Tarifeinigung kann sich sehen lassen. Die Beschäftigten erhalten über die nächsten 24 Monate genau 4,35 Prozent mehr Lohn – mindestens jedoch 75 Euro. Ein besonderer Erfolg ist die nun vereinbarte zeitnahe Überarbeitung der veralteten Entgeltordnung.

Auf Einkommenserhöhungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Länder im Gesamtvolumen von insgesamt 4,35 Prozent für die kommenden 24 Monate haben sich Gewerkschaften und TdL am 17. Februar 2017 in Potsdam geeinigt. Zum 1.1.2017 steigen die Gehälter um zwei Prozent, zum 1.1.2018 werden sie um weitere 2,35 Prozent, mindestens aber 75 Euro erhöht. Auszubildende erhalten zu den genannten Stichtagen jeweils pauschal 35 Euro mehr, zudem gibt es für sie einen zusätzlichen Urlaubstag (jetzt 29 Tage). Dass sich jedoch die Länder weiterhin weigern, ihren Azubis eine unbefristete Übernahmegarantie zu geben, ist ärgerlich und unverständlich. Im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs haben sich die Länder mit dieser Verweigerungshaltung keinen Gefallen getan.

„Wir können zufrieden sein. Bei unseren wesentlichen Forderungen haben wir gute Kompromisse erzielt“, zog dbb Verhandlungsführer Willi Russ vor der Presse in Potsdam ein positives Fazit. „Kurz gesagt: Es gibt gutes Geld, wir verbessern die Einkommensstrukturen spürbar, können also von einem guten Ergebnis sprechen“, so Russ weiter. „Jetzt gilt es, diesen Abschluss auch für die Landes- und Kommunalbeamtinnen und -beamten herzustellen. Wir gehen davon aus, dass sich die LandesfinanzministerInnen ihrer Verantwortung bewusst sind und eine zeitnahe Entscheidung zur zeit- und inhaltsgleichen Übertragung des Abschlusses auf die Beamten und Versorgungsempfänger treffen werden', so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF. „Eine Billigbesoldung wäre ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen und würde dem Land insgesamt schaden“, warnte Dohle.

Dabei bleibt auch die gute Bewirtschaftung und Pflege der deutschen Wälder zunächst gewahrt. Denn nur bei guter Bezahlung finden sich angesichts der demographischen Entwicklung auch zukünftig ausreichend und gut qualifizierte Forstleute, die den zunehmend aufreibenderen Job im Wald auch auf sich nehmen. Im Länderbereich besteht weiterhin umfassender Bedarf, über die dort gültigen Entgeltordnungen zu verhandeln. Das war auch eine Kernforderung des BDF und ist eine Herkulesaufgabe. Die dort beschriebenen Tätigkeiten sind über 40 Jahre alt und entsprechen nicht mehr dem aktuellen Berufsbild. Es wurde u.a. vereinbart, die allgemeine Entgeltordnung bis zur nächsten Einkommensrunde zu erneuern, auszubauen und zu verbessern.

Nicht zuletzt muss allen Kolleginnen und Kollegen gedankt werden, die unsere Forderungen auch hartnäckig auf der Straße verteidigt haben“, freut sich Dohle abschließend.