25. April 2022

Zukunftstag im Zukunftswald

Mit Herz, Hand und Verstand im Wald arbeiten

Auch in diesem Jahr werden wieder viele Schülerinnen und Schüler einen Zukunftstag, wie der frühere Girls-Day heute heißt, im Wald verbringen. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) weist darauf hin, dass in vielen Forstbetrieben und Forstverwaltungen dringend Nachwuchs benötigt wird.

„Nachwuchs beim Forstpersonal ist bereits heute schwer zu bekommen und je nach Bundesland wird dieser Bedarf in den nächsten Jahren anhalten“, weiß der Bundesvorsitzende der Forstgewerkschaft Ulrich Dohle. “Junge Leute, die von der Datenverarbeitung oder dem Handling von Maschinen genauso begeistert sind, wie von angewandter Ökologie und selbstständiger Arbeit bei Wind und Wetter in der Natur, die sind in der Forstwirtschaft genau richtig.“ Derzeit werden in einigen Bundesländern die Ausbildungskapazitäten für die dreijährige Ausbildung zum Forstwirt aufgestockt und die verschiedenen Hochschulen und Universitäten bieten vielseitige Forststudiengänge an. Der BDF empfiehlt allen interessierten jungen Leuten, sich über verschiedene Praktika ein Bild über die Forstberufe zu verschaffen. „Den hohen Praxisbezug der verschiedenen Forstberufe erfährt man am besten durch Zuschauen und Mitmachen in den Forstbetrieben“, ist sich Ulrich Dohle, der selbst Revierförster ist, sicher. „Auch der Frauenanteil steigt in der Forstwirtschaft rasant, das ist eine gute Entwicklung.“
Neben der Herausforderung, das scheidende Forstpersonal durch qualifizierten Nachwuchs zu ersetzen, sieht der BDF für die Zukunft Bedarf von zusätzlichen 10.000 Stellen im Forstbereich. „Der kleinteilige Waldumbau ist unsere zentrale Herausforderung im Klimawandel“, sieht Ulrich Dohle viel Arbeit für die Zukunft. „Dazu kommen die immer stärkeren gesellschaftlichen Ansprüche und der Erhalt der biologischen Vielfalt in den Wäldern. Das ist etwas für waldbegeisterte Idealisten, die mit viel Freude an die Arbeit gehen!“

Duale Berufsausbildung

Bundesweit wird vor allem die dreijährige duale Berufsausbildung zum Forstwirt (Waldfacharbeiter) in zumeist öffentlichen, aber auch privaten Forstbetrieben angeboten. Dazu gibt es interessante Weiterqualifizierungen, vom Baumkletterer bis zum Harvesterfahrer oder zum Meister.

Hochschulstudium

Für Förstertätigkeiten im Wald, in Forstbetrieben und -verwaltungen sowie in Lehre und Forschung qualifizieren Bachelor-Studiengänge und Masterstudiengänge für Forstwirtschaft an Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten. Dafür gibt es einen breiten Fächerkanon mit verschiedenen Vertiefungen. Zunehmend bieten öffentliche Forstbetriebe auch die Möglichkeit zu einem dualen Studium.

 

Hintergrund

Ein Drittel der Fläche Deutschlands besteht aus Wäldern. Diese werden überwiegend von Fachpersonal betreut und bewirtschaftet. ForstwirtInnen und ForstunternehmerInnen sowie FörsterInnen und weitere Fachleute kümmern sich um die praktischen Arbeiten im Wald, die Überwachung, Planung und den Schutz der Wälder. Die praktische Ausbildung zum Forstwirt/zur Forstwirtin erfolgt in allen Bundesländern durch zahlreiche staatliche Forstämter, kommunale sowie einige private Forstbetriebe. Bundesweit rund zwanzig Waldarbeitsschulen vermitteln den Azubis dabei die theoretischen Grundlagen für ihren Beruf im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung.

Für das forstliche Bachelor-Studium mit starkem Praxisbezug stehen fünf Hochschulen (Rottenburg, Weihenstephan, Hildesheim-Göttingen, Erfurt, Eberswalde) mit breitem Studienspektrum zur Verfügung. Vier Universitäten (Dresden, Freiburg, München und Göttingen) bieten ein forstwissenschaftliches Studium mit Bachelor- und Masterabschluss in verschiedenen Vertiefungen an.

Bundesweit gibt es laut offiziellen Quellen rund 75.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Forstwirtschaft. Längst ist die Branche kein reines Männerdomizil mehr, der Frauenanteil wächst seit einigen Jahren deutlich.

Die Forstgewerkschaft BDF fordert bundesweit zusätzlich 10.000 Arbeitsplätze im Wald zu schaffen um die Waldschäden zu minimieren und den Umbau zu klimagerechten Wäldern in der Zukunft sicherzustellen.

Berufsinformationen gibt es unter anderem hier: www.bdf-online.de/service/forstberufe/

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