Die Forstleute Deutschlands laden am 29. März 2019 zu einer Pressekonferenz nach Erfurt ein. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) als Vertretung aller Forstleute diskutiert dort an insgesamt drei Tagen mit seiner Bundesleitung und dem Bundesvorstand – den Vertretern aus allen Bundesländern und vom Bundesforst – über den besorgniserregenden Waldzustand und die Auswirkungen auf das Personal. Wetterextreme wie Stürme wechselten sich im letzten Jahr mit einer nie dagewesenen Dürre ab, begleitet von Waldbränden in großem Ausmaß und gefolgt von riesigen Schäden durch Borkenkäfer. Im I. Quartal 2019 gab es bereits neue, tlw. gravierende, Sturmschäden. Der Borkenkäfer wird auch in diesem Jahr erschreckende Waldbilder produzieren. Der Klimaschützer Wald steht selbst im Kreuzfeuer des Klimawandels. Die Forstleute präsentieren in Erfurt aktuelle Zahlen zu den Waldschäden und die Forderungen an die Politik.
Die Forstleute wollten den gestrigen Waldfeiertag – den Internationalen Tag der Wälder am 21. März – gerade gar nicht richtig feiern. Er soll eher genutzt werden, um die Aufmerksamkeit auf den teilweise besorgniserregenden Zustand unserer Wälder in Deutschland zu lenken. Die Klimakrise ist da und live zu besichtigen!
Ein stärkeres Engagement für klimastabilere Wälder, eine effektivere Waldbrand- und Borkenkäferbekämpfung und eine bessere Beratung von WaldeigentümerInnen ist nur mit mehr und gutem Personal und Förderung möglich. Das kostet Geld.
Der Wald braucht mehr Aufmerksamkeit. Es geht nicht um eine neue Waldsterbensdebatte. Jedoch ist der Zustand ernst.
„Der Wald wie wir ihn kennen, verändert sich gerade sehr stark. Es geht schlicht darum, ihn auch für die nächsten Generationen in all seinen Funktionen zu erhalten. Das Engagement der Forstleute aber auch ihre Sorgen müssen außerhalb des Waldes bekannt werden und vor allem von der Politik viel stärker unterstützt werden“, so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF.
Das Jahr 2018 prägte mit deutlichen Anzeichen des Klimawandels den Waldzustand. Stürme schädigten im Winter und Frühjahr den Wald, gefolgt von einer katastrophalen Dürre. Beides begünstigte wiederum die massive Vermehrung der Borkenkäfer, die viele Waldbestände heimsuchten und schädigten. Aktuell sorgen auch in 2019 neue Stürme für weitere Schäden und der Borkenkäfer frisst weiter im Wald.
„WaldbesitzerInnen und Forstleute kommen nicht zur Ruhe und arbeiten schon seit über einem Jahr an der Grenze der Belastbarkeit. An einen normalen Betrieb ist gerade nicht zu denken“, so Dohle. „Beinahe tatenlos mussten wir letztes Jahr mit ansehen, wie die neue Waldgeneration verdorrt oder ganze Wälder verbrannten. Der Borkenkäfer gibt dem Wald den Rest. Jetzt erwarten wir von der Politik deutliche Zeichen und starke Hilfen für den Wald, also für die WaldeigentümerInnen und uns Forstleute“, so Dohle weiter.
Der Wald in Deutschland bindet jedes Jahr 14 Prozent des CO2-Ausstoßes der Deutschen - noch! Dies kann er nur tun, wenn er stabil bleibt und Waldbestände sich nicht plötzlich durch Feuer, Borkenkäfer oder Raupenfraß auflösen.
Bereits vor einem halben Jahr präsentierte der BDF in Erfurt aktuelle Zahlen zu den Schäden im Wald. Es kann leider keine Entwarnung gegeben werden. Die Situation hat sich eher noch verschärft. Welche Schäden in welchem Ausmaß bisher zu verzeichnen sind und für dieses Jahr prognostiziert werden, soll auf der Pressekonferenz präsentiert werden. Ebenso werden Lösungswege aber auch die zu überwindenden Probleme aufgezeigt.
Interessenten der Pressekonferenz melden sich bitte an unter: info@bdf-online.de
29. März 2019, 14 Uhr, Hotel IBIS Erfurt Altstadt, Barfüßer Str. 9
Der Generationenvertrag der Forstwirtschaft darf nicht aufgekündigt werden und bedarf auch des starken Engagements der Politik. Auch für den Klimaschutz. Das betrifft gleichfalls die Energiewende.
#FridaysforFuture