24. April 2020

Pressemitteilung

Tag des Baumes - Feiern abgesagt

Am morgigen Tag des Baumes – den 25. April – sollte eigentlich überall gefeiert und gepflanzt werden. Das ist nun wegen der Corona-Krise abgesagt. Angesichts der Dürre ist jedoch allen Forstleuten und anderen BaumfreundInnen ohnehin nicht feierlich zumute. Die Sorge überwiegt. Millionen kleine neu gepflanzte Bäumchen verdorren im Wald, Stadtbäumen geht es nicht gut, die Borkenkäfer fressen munter weiter und Waldbrände kommen noch hinzu. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) schlägt Alarm für den Wald. Drei Jahre Dauerstress sind zu viel. Das Virus für den Wald heißt „Klimawandel“ und kann nur gemeinsam besiegt werden.

Im letzten Herbst hat man noch gemeinsam mit großer Kraftanstrengung Bäume im Wald gepflanzt. Das wurde Anfang dieses Jahr fortgesetzt und sollte im Frühjahr weitergehen. Viele Menschen wollten sich zusammen engagieren. Darüber freuten und freuen sich Forstleute und Waldbesitzende. Mit Ihrer Sorge um Bäume und Wälder sind sie nicht allein.

„Corona wirkt sich auch im Wald negativ aus. Die Pflanzveranstaltungen mussten abgesagt werden, Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland fehlen, das eigene Forstpersonal – eh schon ausgedünnt – ist auch nur bedingt einsetzbar. Millionen Pflanzen kommen nicht in die Erde für den dringend benötigten Waldumbau und die Wiederbewaldung. Bereits gepflanzte Bäumchen vertrocknen gerade.  Ebenso die natürlich nachkommenden Sämlinge “, erläutert Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF.

„Als Forstleuten ist uns zum Tag des Baumes nicht nach Feiern zumute. Wir sind das dritte Jahr in Folge im Dauerstress. Sturmschäden aufräumen, den Borkenkäfer eindämmen, Waldbrände bekämpfen, Bäume pflanzen, die Wiederbewaldung organisieren und den Waldumbau voranbringen. Hinzu kommt jetzt Corona. Die ohnehin schon viel zu dünne Personaldecke ist zusätzlich angespannt. Damit sind die Herausforderungen kaum zu stemmen“, so Dohle.

Das Jahr 2020 ist das dritte Dürrejahr in Folge. Die Schäden im Wald, aber z.B. auch an den Bäumen in der Stadt oder auf Streuobstwiesen, steigen immens. Die Zahlen von Anfang des Jahres – 250.000 Hektar Schadfläche und 160 Millionen Kubikmeter Schadholz – sind wohl eher eine Untergrenze.

In Zeiten der Corona-Krise, die derzeit alle Aufmerksamkeit braucht, darf die Klimakrise nicht vergessen werden. Der Wald ist systemrelevant. Als Klimaschützer Nr. 1, zur Gesundheitsfürsorge, Erholung, als schützendes Ökosystem, Hort der Vielfalt und nicht zuletzt auch als Holzlieferant. Forstleute und Waldbesitzende dürfen nicht allein gelassen werden. Die Politik darf den Wald und die Hilfe für ihn nicht vergessen.

Das Virus für den Wald heißt Klimawandel. Und er grassiert. Aber er kann auch besiegt werden. Gemeinsam. Mit der Kraft aller Menschen, der Politik und der Wirtschaft.

„Die Corona-Krise zeigt, was gemeinsam geschafft werden kann. Das muss auch im Klimawandel möglich sein“, so Dohle abschließend. #fighteverycrisis

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