Anlässlich des alle vier Jahre stattfindenden Deutschen Forstgewerkschaftstag des Bund Deutscher Forstleute (BDF) stellte der neu gewählte Bundesvorsitzende Ulrich Dohle das Waldprogramm des Berufsverbandes vor. Als Wahlprogramm der Forstleute gibt es Antworten und Lösungsmöglichkeiten für das Spannungsfeld, in dem der Wald und die Forstleute stehen. Der BDF stellt jedoch auch klare Forderungen und will darüber den Diskurs mit allen Beteiligten führen. Angesichts der Vereidigung des neuen sachsen-anhaltinischen Landeskabinetts fordern die Forstleute ein klares Bekenntnis für mehr Personal. In einem Bundesland, in dem jahrzehntelang nur Personal gekürzt und niemand eingestellt wurde, ist dies ein klares Bekenntnis für den Wald und dessen nachhaltige Entwicklung und Erhaltung.
Der BDF als Forstgewerkschaft und Berufsverband aller deutschen Forstleute hat neu gewählt. Zur Wahl der neuen Bundesleitung gehört auch ein Wahlprogramm. Eine Agenda für die Arbeit der nächsten Jahre.
„Für uns Forstleute, denen der Wald sehr am Herzen liegt, kann dies nur ein Waldprogramm sein“, so Ulrich Dohle, neue Bundesvorsitzender des BDF.
Das Waldprogramm ist aus einem zweijährigen Diskussionsprozess mit den Forstleuten der Bundesrepublik entstanden. Es bildet die verschiedenen, teilweise divergierenden Interessen von Gesellschaft und Politik ab und erhebt klare Forderungen.
Der Diskurs darüber, was im Wald geschehen muss, für dessen Erhaltung, Weiterentwicklung und Nutzung, soll mit allen Beteiligten und den verschiedenen Interessengruppen geführt werden.
„Wachsende Ansprüche an den Wald führen zu spürbar mehr Konflikten. Die vor uns liegenden Herausforderungen nehmen wir Forstleute gerne an. Die Begeisterung für unseren lebendigen Arbeitsplatz und das vielfältige, faszinierende Ökosystem Wald sowie den genialen nachwachsenden Rohstoff Holz geben uns Motivation und Kraft. Wir laden alle ein, sich mit uns für den Wald und der in ihm Beschäftigten einzusetzen“, macht Dohle deutlich.
Anlässlich des Deutschen Forstgewerkschaftstages in Halle Saale werden jedoch auch ganz konkrete Forderungen erhoben. Am gleichen Tag wie die öffentliche Veranstaltung des BDF findet auch die Vereidigung der neuen Landesregierung von Sachsen-Anhalt statt.
Die Bedingungen für Forstleute und damit auch für den Wald waren in den letzten Jahren eher ungünstig. Für die Zukunft fordert der BDF in ggf. neu geschaffenen Strukturen, dass die Personal- und Finanzhoheit unabhängig vom zuständigen Ministeriumsressort ist. Der Wald braucht langfristige Strukturen und Ideen. Das Denken in Legislaturperioden und damit kurzfristigen Strategien ist im Wald nicht angebracht und schädlich.
Schließlich wird auch die Einstellung neuen und jungen Personals gefordert, um gegenüber den Herausforderungen im Umgang mit dem Wald gewappnet zu sein. Der forstliche Personalstand ist nach Jahren von Kürzungen und fehlenden Neueinstellungen überaltert und reicht hinten und vorn nicht aus. Innovation, neue Lösungen und neue Erkenntnisse lassen sich nur mit ausreichend und gut qualifiziertem Personal im Wald umsetzen.