Waldgebiet des Jahres 2024

Klimawandel – Alltag und Herausforderung der Zukunft

Der Klimawandel ist für die Forstleute im Stadtwald Augsburg bereits heute Alltag und deutlich spürbar.

Das Grundproblem ist, dass die Bäume durch Trockenheit und Hitze geschwächt sind. Und in den von Dürre geschwächten Bäume haben dann z.B. Borkenkäfer ideale Bedingungen um sich massenhaft zu vermehren. Buchdrucker und Kupferstecher befallen Fichten und sind die bekanntesten Borkenkäfer. Unter günstigen Bedingungen vermehren sie sich sprunghaft und können Waldbestände auch flächig zum Absterben bringen.

Ein großes Thema ist auch das Eschentriebsterben. Der Pilz namens „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ befällt Eschen in allen Altersklassen und auf jedem Standort. Die Krankheit schwächt die Eschen und bringt sie letztlich in Kombination mit weiteren Sekundärschädlingen, wie Wurzelfäulen oder dem Eschenbastkäfer, zum Absterben. Auch hier schwächen Trockenjahre die Eschen zusätzlich und beschleunigen den Krankheitsverlauf.

Um den Wald fit für den Klimawandel zu machen, bemühen sich die Forstleute des Stadtwaldes Augsburgs schon seit Jahrzehnten die Wälder vielfältiger und strukturreicher zu machen. Im Hinblick auf den Klimawandel werden seit Jahren die Bemühungen versteckt.

Ziel sind Wälder mit vielen Baumarten, die innig gemischt, in den Höhen differenziert sind und aus Baumarten bestehen, bei denen angenommen wird, dass sie mit dem Klimawandel zurechtkommen. Aber es gibt nicht die Eierlegende Wollmilchsaubaumart im Klimawandel. Aber es ist unklar welche Baumarten mit den zukünftigen Bedingungen zurechtkommen. Deswegen setzt die städtische Forstverwaltung auf Mischung, Struktur und Vielfalt. Es werden Bäume gepflanzt, die bisher in der Gegend um Augsburg selten sind, wie Elsbeere und Speierling, die eher aus Weinbaugegenden kommen. Vor allem versuchen wird versucht das Potenzial der Natur durch die natürliche Verjüngung der Bäume auszunutzen. Und daher ist ein ganz entscheidender Faktor zur Anpassung des Stadtwaldes an den Klimawandel die Jagd. Das vorkommende Rehwild freut sich auch über einen abwechslungsreichen Speiseplan und knabbert v.a. an den seltenen Baumarten. So verliert man aber einen Großteil der tatsächlich überall vorkommenden großen Baumartenvielfalt. Um also die Wälder fit für den Klimawandel zu machen, spielt auch die Jagd eine entscheidende Rolle.

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