26. Oktober 2019

Forstleute treffen sich zur Krisensitzung

Die Vertretung der Forstleute Deutschlands trifft sich in Franken (Bayern) zur Krisensitzung. Der Bundesvorstand des Bund Deutscher Forstleute (BDF) tagt vom 25. bis 26.10.2019 in Coburg. Zentrales Thema ist der Klimanotstand im Wald. In jedem Bundesland steckt der Wald in der Krise. Zur Bewältigung fehlt es überall an Personal. Seit 30 Jahren wurde das Forstpersonal in Deutschland um 60 Prozent gekürzt. Die Wälder wurden auf Wirtschaftlichkeit getrimmt. Der Waldumbau zu stabilen Mischwäldern auf zu niedrigem Niveau betrieben. Ein Paradigmenwechsel ist überfällig. Der Wald muss weiter als Klimaschützer wirken können. Dazu gehören ein konsequenter Personalaufbau, ein verstärkter Waldumbau, die Beratung von Waldbesitzenden und eine stärkere Förderung. Der Fokus auf Gewinne aus Holzverkauf ist zu eindimensional. Ökosystemleistungen wie Klimaschutz, Naturschutz und Erholung müssen Fördertatbestand werden.

Mitte Juli hat der BDF den Klimanotstand für den Wald ausgerufen und einen nationalen Waldgipfel gefordert. Seitdem ist die Waldkrise in aller Munde. Bundesforstministerin Klöckner hat zum Deutschen Waldgipfel Ende September nach Berlin geladen. 800 Millionen Euro wollen Bund und Länder in den nächsten vier Jahren für den Wald ausgeben.

„Das politische Handeln zeigt in die richtige Richtung. Erstmals wird auch das fehlende Forstpersonal thematisiert. Als BDF sind wir mit Forderungen nach mehr Personal seit Jahrzehnten immer nur auf taube Ohren gestoßen“, so Ulrich Dohle.

„In Coburg trifft sich nun der Bundesvorstand des BDF und damit die Vertreter der Forstleute aus allen Bundesländern. Wir wollen konkret besprechen, welche Auswirkungen die Klimakrise in den Wäldern hat und welche Rezepte dagegen existieren und was die Politik zu tun gedenkt. Als BDF wollen wir unseren Carlowitzplan zur Rettung des Waldes weiter konkretisieren. Dazu gehört überall eine deutliche Aufstockung des Personals“, so Dohle weiter.

Der Landesverband Bayern des BDF hat kurz vor dem Bundestreffen in Coburg eine eigene Resolution zur Rettung des Waldes veröffentlicht.

„Der Wald ist eigentlich ein Klimaretter. Jetzt muss er selbst gerettet werden. Dafür ist aber zunächst ein konsequenter Klimaschutz notwendig. In den Wäldern selbst müssen die Anstrengungen zur Stabilisierung der Baumbestände und damit zum Walderhalt verstärkt werden. Dazu ist der Waldumbau im Staats-, Körperschafts- und Privatwald hin zu klimastabilen Wäldern durch Neupflanzung, flächige Naturverjüngung und gezielte Waldpflege weiter zu forcieren. Wir brauchen bewirtschaftete Klimaschutzwälder. Aufgrund des Personalnotstands in Bayerns Wäldern ist dies aber nicht im erforderlichen Umfang möglich“, so Bernd Lauterbach, Vorsitzender des BDF Bayern.

„Der Personalnotstand im Wald muss beendet werden. Dann bewältigen wir auch den Klimanotstand“, so Lauterbach weiter.

Pressemitteilung

Resolution des Landesverbandes Bayern