Industriewaldprojekt

Ein Beispiel „Grüner Stadtentwicklung“ ist das Projekt „Industriewald Ruhrgebiet“. Auf Industriebrachen darf im Ruhrgebiet nach Aufgabe der Zechen, Kokereien, Gießereien oder sonstigen Relikten der Kohle- und Schwermetallindustrie Jahr für Jahr die Natur sich ihr industrieverlassenes Areal zurückerobern.

Wald und Holz NRW hat mit der Landes-Immobiliengesellschaft „NRW- URBAN“ und zahlreichen anderen privaten und kommunalen Partnern mit altindustriellen Eigentumsflächen Kooperationsverträge für das Projekt „Industriewald Ruhrgebiet“ geschlossen. Leitidee dieses Industriewaldprojektes ist, dass sich Natur auf brachliegenden Flächen nach kurzer Zeit von selbst entwickelt. Dabei entstehen nicht nur neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere; auch für die Menschen bieten sich neue Erholungs- und Erlebnisräume. Derzeit gehören zum Projekt 16 Entwicklungskomplexe auf 223 ha Fläche. Solche Industriebrachenwälder könnten im Ruhrgebiet aber auf mehreren tausende Hektar entstehen – mal größeres gänzlich sich selbst überlassenes Gelände, mal Restflächen in einem weitgehend neu gestalteten ehemaligen Industriegelände. Der „Projektpartner Industrievertreter oder Kommune“ stellt die Flächen und teilweise auch Infrastruktur zur Verfügung und der „Projektpartner Forstverwaltung“ die Flächenbetreuung und Bewirtschaftung, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sowie Organisation der Kooperationen mit weiteren Projektpartnern für die Einzelflächen.

Es zeigte sich schon nach wenigen Jahren, dass alle sozialen und ökologischen Ziele erreicht wurden. In den Industriewaldflächen haben sich ganz eigene Vegetationsgesellschaften entwickelt, die Gebäuderuinen und die ehemalige Infrastruktur sind in den neuen Freiraumtyp eingebunden und die Städte haben in diesen Bereichen teilweise ein ganz neues Gesicht bekommen. Es hat sich eine neue Form des Stadtwaldes entwickelt. Besucher empfinden diese Erlebnisräume als „Wildnis von morgen“. Die Ergebnisse dieses Projektes können beispielgebend für vergleichbare Regionen in Europa sein.

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