Ökosystem-(Dienst-)Leistungen im Wald

„Urbane Wälder als komplexe Ökosysteme sind die natürliche Grundlage für vielfältige Ökosystemleistungen, die der Bevölkerung beispielsweise in Form von sauberem Wasser, gesundem Stadtklima, Brennholz oder Freiflächen für Freizeit und Erholung bereitstehen. Sie tragen erheblich zum physiologischen, sozialen und ökonomischen Wohlbefinden der urbanen Bevölkerung bei“ (Naturkapital Deutschland TEEB – DE, 2016).

Wie aber sind diese Leistungen – aus Sicht des Waldbesitzes sind es Dienstleistungen – messbar oder gar bewertbar? Für den Ballungsraum Rhein / Ruhr ist unter Federführung des Umweltministeriums NRW 2015 eine Studie erstellt worden, wie mittels Indikatoren diese Leistungen messbar und darstellbar gemacht werden können. Pilotstädte waren Bochum, Essen, Remscheid und Köln - alles Großstädte im urbanen Raum Rhein / Ruhr. 2017 ist dann für eine dieser Städte, nämlich für das Stadtgebiet Essen, ein solches Verfahren einmal konkret angewendet und als Anleitung für Nachfolger ein sogenanntes „Schrittekonzept“ erstellt worden. Die Ergebnisse lassen sich dann in Themenkarten und einem GIS-Informationssystem präsentieren. Die für Essen erarbeiteten Daten sind für die gesamte Fläche erhoben, also besitzartenunabhängig erfolgt. Die Erkenntnisse können dann eine wichtige Grundlage für eine offene Diskussion im kommunalpolitischen Umfeld werden.

Damit ist ein Einstieg in eine Inwertsetzung der gesellschaftlichen Dienstleistungen von Wald geschaffen. Dass eine solche Aufgabe gerade in Ballungsräumen besonders wichtig ist, versteht sich von selbst. Unsere Projektregion leistet damit Pionierarbeit, die im Übrigen die EU bereits den Mitgliedsländern aufgetragen hat (Biodiversitätsstrategie 2020).

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