Urbaner Wald als Arbeitsplatz

Die Ausrufung des „Waldgebiet des Jahres 2019“ nimmt die Landesforstverwaltung zum Anlass, die erstmalig 2001 erarbeitete „Clusterstudie Wald und Holz NRW“ bezüglich der Arbeitsplatzsituation und der wald- und holzbetrieblichen Situation in den „Urbanen Wäldern Rhein / Ruhr“ zu aktualisieren. Das wird ein wichtiges Projekt im Ausrufungsjahr 2019.

Nach den Recherchen im Rahmen der Erstellung der Forstlichen Fachbeiträge „Ruhrgebiet“ und „Köln“, wo bereits Aktualisierungen 2012 und 2015 erarbeitet wurden, und Einschätzungen aus den Forstbetrieben lassen sich einige Tendenzen aufzeigen:

Projiziert man die Clusterergebnisse der beiden o.g. Fachbeiträge Ruhrgebiet und Köln auf die Fläche der „Urbanen Wälder Rhein/Ruhr“, so werden sich auch hier ca. 5 Beschäftigte je 1.000 Hektar Wald mit dem Wald direkt beschäftigen. Dazu gehören die Mitarbeiter in den Forstämtern und Forstbetrieben sowie die Dienstleister, die direkt im und für den Wald ihre Dienstleistung erbringen. Das werden dann auf jeden Fall deutlich unter 1.000 Mitarbeiter im gesamten Gebiet der Metropole Rhein / Ruhr sein. Bezogen auf die forstlichen Verhältnisse im Land insgesamt wird der Wert im Trend liegen, bezogen auf die besondere Bedeutung der gesellschaftlichen Dienstleistungen im Ballungsraum ist er erstaunlich niedrig.

Die Situation des selber bei der Waldbewirtschaftung Hand anlegenden Waldbesitzers gehört der Vergangenheit an, hat aber im Ballungsraum ohnehin keine große Verbreitung gehabt. Diese Situation ist selbst im ländlichen Raum nur noch eine Ausnahme.

Bei den Forstbetrieben mit eigenem Forstpersonal spielt ein fester Waldarbeiterstamm noch eine gewisse Rolle. Zunehmend wird auch trotz permanenten Kostendrucks festgestellt, dass für manche besonderen Wünsche, insbesondere im öffentlichen Wald, mit eigenen Waldarbeitern zielorientierter gearbeitet werden kann. Dies wird vor allem im Kommunalwald genutzt, in gewissem Maße aber auch im sonstigen öffentlichen Wald.

Die sehr breit gefächerte forstfachliche Ausbildung an den forstlichen Hochschulen ermöglicht im urbanen Raum zunehmend einen alternativen Arbeitsplatz der Forstleute im Naturschutz, Verwaltungswesen und Planungsbüros und sonstigen Dienstleistungsbetrieben. Der Begriff „Grüne Infrastruktur“ hat sich in den letzten Jahren auf diesem Sektor etabliert und der spielt hier eine zunehmend wichtige Rolle.

 

Weit mehr Beschäftigte umfasst natürlich das „Cluster Holz“. Hier wird die aktualisierte Untersuchung näheren Aufschluss geben. Die Studie umfasst die Holzbranchen der holzbe- und der holzverarbeitenden Industrie, Holzhandwerk im Baugewerbe, der Möbelindustrie, der Papierwirtschaft und des Holzhandels.

Tendenziell steigt die Beschäftigtenzahl von der Urproduktion im Wald bis zum fertig verarbeiteten Produkt. So sind Branchen, die von unmittelbarer Nähe zu ihren Abnehmern bzw. ihrem Absatzmarkt profitieren, hier überdurchschnittlich vertreten. Dies trifft z.B. auf die Holzpackmittelindustrie, die Papierproduktion sowie das Verlags- und Druckereiwesen zu. Die übrigen Holzbranchen dagegen haben ihre Schwerpunkte nicht im intensiv urbanen Raum.

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