Schweinegatter

Überall dort, wo in früheren Zeiten Bauern seßhaft waren und Eichenwälder wuchsen, wurden Schweine mit Eicheln gemästet. Die in den Wäldern gemästeten Schweine spielten vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit für die Fleischversorgung der Bevölkerung eine bedeutende Rolle.

Nach Jahrzehnten der Stallhaltung von Schweinen ist nicht nur der Schweinehirte aus dem Landleben verschwunden, sondern auch das Wissen über eine lange Zeit prägende historische Waldnutzungsform.

T.HANS widmete sich unter Bezugnahme auf die Ivenacker Eichen in seiner Diplomarbeit  „Schweinehut und Waldmast –Rückkehr einer kulturhistorischen Waldnutzung“ vom April 2008 ausführlich diesem Thema.

Darauf aufbauend wurde in zwei Bauabschnitten von 2011 bis 2012 ein Schaugatter mit Besuchersteganlage errichtet, in dem Turoplolje-Schweine den Besuchern das Bild von einem Waldkulturerbe vermitteln, welches schon vielfach in Vergessenheit geraten ist.

Fast alle Turopolje-Schweine in Deutschland gehen auf nur 2 Zuchtpaare zurück , die während der Kriegshandlungen in Ex-Jugoslawien 1992 aus dem Niemandsland zwischen den Frontlinien der Kroatischen Armee auf der einen Seite des Flusses Save und den Serben auf der anderen Seite herausgeholt und nach Wien gerettet wurden.

Der Erstbesatz dieser Gatteranlage erfolgte am 15. September 2011 mit einer Sau und 7 Ferkeln. Die Ferkel wurden am 13.August 2011 im Haustierpark Lelkendorf geboren.Als "lebende Genreserve" haben Turopolje-Schweine unter den Eichen im Ivenacker Tiergarten ein artgerechtes  Refugium gefunden.

Übrigens: die beiden Turpolje Sauen, die seit dem Sommer 2020 im Gatter leben heißen "Berta" und "Erna" und bekommen voraussichtlich noch in diesem Jahr einen Partner.

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