Immer wieder haben alte Bäume die Menschen angeregt, das Alter solcher Exemplare und die Lebensdauer der verschiedenen Baumarten zu ergründen. Wie alt sind nun die Ivenacker Stieleichen?
Erste Angaben über die Stärke der Bäume stammen u. a. von TROJAHN (1911), der im Jahre 1904 für die stärkste Eiche einen Umfang von 10,25 m (in Brusthöhe) feststellte. Weitere Messungen des Umfanges der stärksten Ivenacker Eiche liegen mit 11 m (1974) von v. SCHWERIN (1927) und von v. ARNSWALDT (o. J.) vor. Nach Aussage von v. SCHWERIN sei bei einer 1861 heruntergenommenen Eiche ein Mindestalter von 1200 Jahren festgestellt worden. Dementsprechend nehmen die meisten Autoren ein Alter von über 1000 Jahren für die älteste Eiche an.
SCHAUER (1964) hat den jährlichen Zuwachs von 11 Tochtereichen auf der Grundlage von 40 ausgemessenen Jahresringen mit 1,5 bis 2 mm ermittelt. Im Sommer 1975 und 1976 brachen zwei starke Eichen in der Nähe des Barockpavillons um. Es bestand nun die Möglichkeit, an älteren Eichen Jahrringzählungen und Messungen vorzunehmen. Vom Stumpf der Eichen, dessen Kern bereits stark vermorscht war, konnten 130 Jahresringe gezählt und vermessen werden. Als mittlere Jahrringbreite wurden 1,4 mm errechnet. Auffallend ist die verhältnismäßig geringe Schwankung der Jahresringbreiten.
Aus diesen Überlegungen und Berechnungen schlussfolgerten JESCHKE und SCHMIDT (1977), dass für die Ivenacker Hudewald-Eichen eine mittlere Jahrringbreite von 1,5 mm in Ansatz zu bringen ist. Sie schlussfolgerten weiter, dass die stärkste Eiche mit einem Umfang von 11 m ein maximales Alter von 1.200 Jahren haben müsste. Aktuelle Untersuchungen gehen von Jahrringbreiten um 2 mm aus und schätzen das Alter der Eiche, bei einem Umfang von derzeit 11,7 m, auf 800 bis 1.000 Jahre.