Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in strukturierte Laubmischwälder wird in Chorin bereits seit Jahrzehnten umgesetzt. Dennoch besteht auch in Chorin heute die Herausforderung, einen klimaresilienten Wald der Zukunft zu formen. Die Voraussetzungen hierzu sind eigentlich günstig.
Die Standorte sind für Brandenburger Verhältnisse gut bis sehr gut, die Baumartenverteilung bereits relativ naturnah (die Laubbäume haben inzwischen einen Anteil von über 60 %). Aktuell trüben jedoch auch im Choriner Wald Waldschäden das Bild. Die Eiche fällt in zahlreichen Eichenmischwäldern aufgrund von Trockenheit und Eichenschädlingen aus und seit wenigen Jahren leidet auch die Buche an Vitalitätseinbußen sowie Mortalität. Der Kiefer wird immer noch eine tragende Rolle im Wald der Zukunft zugetraut, wenngleich Dürreschäden und Absterbeerscheinungen aus anderen Regionen Brandenburgs oder Mitteleuropas zu Vorsicht mahnen.
Auch zeigen Modellierungen der Grundwasserentwicklung im Revier Maienpfuhl, dass wegen der wesentlich höheren Grundwasserspeisung unter Buche im Vergleich zu Kiefer (und Douglasie) unter hiesigen Klimaverhältnissen eine Minimierung des Nadelbaumanteils größte Bedeutung für die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts hat.
Der Wald der Zukunft kann nur ein vielfältig gemischter Wald mit einem breiten Baumarten-Portfolio sein, der ohne Kahlschlag, also dauerwaldartig bewirtschaftet wird. Diesem Waldbaukonzept, welches im Einklang steht mit den Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft (ANW), folgt das Forstpersonal bereits seit vielen Jahren, was sich in einer großen Anzahl an naturnahen Waldbildern widerspiegelt.