Schutzgebiete im Wald

Wald spielt im Rahmen der Ausweisung von Schutzgebieten für den Naturschutz eine herausragende Bedeutung. Dies gilt im urbanen Umfeld zumindest ebenso wie im ländlichen Raum – vielleicht sogar noch gravierender, da der Waldbesucher als zusätzlicher „Stress- und Störfaktor“ für Biotop- und Artenschutz auftritt. Aufgabe der Forstleute im Rhein / Ruhr - Gebiet ist hier einen Ausgleich der Interessen zu finden.

 

Die EU hat mit ihrem Programm „Natura 2000“ ein zusammenhängendes ökologisches Netz von Schutzgebieten in ihren Mitgliedsstaaten geschaffen, das der Erhaltung der natürlichen Lebensräume und der gefährdeten wildlebenden Tiere und Pflanzen dienen soll. Die in NRW hiernach ausgewählten Gebiete sind als FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) oder Vogelschutzgebiete (VSG) ausgewiesen und haben fast alle den Schutzstatus als Naturschutzgebiet (NSG).

Die „Natura-2000-Gebiete“ sind in vielen Fällen auch waldbezogen, wobei vor allem die rechtsrheinischen Flächen zum großen Teil sogar ausgesprochene Waldschutzgebiete sind. Nimmt man die natürlich waldarmen Großschutzgebiete der Flussniederungen, vor allem des Rheins, heraus, wird deutlich, dass der größte Flächennutzungsanteil der FFH-Gebiete Wald ist.

Entsprechend einer Entschließung des Europäischen Parlamentes vom 3.2.2009 zur Ausweisung von Wildnisgebieten in Europa soll ein Netzwerk unberührter Natur geschaffen werden. Diese Gebiete sind Teil des Programms zur Verbesserung der Biodiversität im Lande und damit teilweise bereits als FFH-Gebiet oder in anderer Form ausgewiesen. Der größte Teil ist Wald. Wildnisgebiete sollen gleichzeitig Konzentrationsräume für Umweltbildungsaktivitäten werden. Sie sind im gefragten Raum schwerpunktmäßig im landeseigenen Wald zu finden.

 

Die nächste Kategorie einer Schutzgebiets-Ausweisung ist die als Naturschutzgebiet. NSGe im siedlungsnahen Raum haben die Chance – aber auch die Aufgabe – Naturschutz im Wald erlebbar zu machen und damit Verständnis für natürliche Abläufe zu vermitteln. Hier können neben Naturschutzzielen auch Ziele der Umweltbildung miteinander verknüpft werden. Auch hier zeigt sich die besondere Bedeutung des urbanen Umfeldes für den Natur- und Artenschutz. Der Naturschutz im Metropolewald hat aber eine scharfe Flächenkonkurrenz, v.a. mit der Erholungsnutzung. Eine herausragende Aufgabe der Forstpartie ist diesen Interessenausgleich zu moderieren.

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